Ich sage euch, so wird auch Freude sein im Himmel über einen Sünder, der Buße tut, mehr als über neunundneunzig Gerechte, die keine Buße brauchen!     Lukas 15,7

Buße tun und dann wachsen

Der Prediger soll ein Hirte sein. Unser Erlöser wird der Erzhirte, der oberste Hirte genannt. Der Apostel schreibt: „Der Gott des Friedens aber, der unseren Herrn Jesus aus den Toten heraufgeführt hat, den großen Hirten der Schafe durch das Blut eines ewigen Bundes, er rüste euch völlig aus zu jedem guten Werk, damit ihr seinen Willen tut, indem er in euch das wirkt, was vor ihm wohlgefällig ist, durch Jesus Christus.“ Wie niedrig beziehungsweise wie erhaben wir auch sein mögen, ob wir uns im Schatten des Missgeschicks befinden oder in dem Sonnenschein des Wohlergehens und Wohlstands, wir sind Seine Schafe, die Herde Seiner Weide, und wir befinden uns unter der Fürsorge des obersten Hirten.

Aber der oberste Hirte hat die Ihm gehörigen Unterhirten, die Er beauftragt hat, für Seine Schafe und Lämmer zu sorgen. Der große Hirte verliert niemals jemanden aus Seiner Fürsorge, und Er ist niemals gleichgültig selbst gegenüber den Schwächsten Seiner Herde. Das schöne Gleichnis, das Christus von dem einen verlorenen Schaf erzählte, über den Hirten, der die neunundneunzig Schafe verließ, um auf die Suche nach dem Schaf zu gehen, das verlorengegangen war, ist eine Veranschaulichung der Fürsorge des großen Hirten. Er schaute nicht, ohne sich Sorgen zu machen, über die Schafe der Herde und sagte: „Ich habe neunundneunzig Schafe, und es wird mich zu viel Probleme kosten, auf die Suche des umherirrenden Schafes zu gehen. Lass es zurückkommen, und ich werde die Tür der Schafhürde öffnen und es hereinlassen. Aber ich kann es mir nicht leisten, ihm hinterherzugehen.“

Nein. Denn genau in dem Moment, wo das Schaf sich verirrt, ist das Angesicht des Hirten mit Kummer und ängstlicher Sorge erfüllt. Er zählt die Anzahl der Herde immer wieder. Und wenn er sicher ist, dass ein Schaf verlorenging, schlummert er nicht. Er lässt die neunundneunzig zusammen in der Herde. Ganz egal, wie dunkel und stürmisch die Nacht auch sein mag, und ganz egal, wie gefahrvoll und unerfreulich der Weg sein mag, und ganz egal, wie lange und mühsam die Suche sein mag, er wird der Sache nicht überdrüssig, er strauchelt und zögert nicht, bis das verlorene Schaf gefunden ist.

Aber wenn das Schaf gefunden wurde, handelt er dann voller Gleichgültigkeit? Ruft er die Schafe und befiehlt dem abirrenden Schaf, ihm zu folgen? Bedroht und schlägt er es, oder treibt er es vor sich her, indem er ihm von der Bitterkeit und dem Unbehagen und der Angst erzählt, die er um seinetwillen durchmachte? Nein. Er legt das erschöpfte, entkräftete, umherstreifende Schaf auf seine Schulter. Und voll fröhlicher Dankbarkeit darüber, dass seine Suche nicht vergeblich war, kehrt er zurück zu der Herde. Seine Dankbarkeit findet Ausdruck in wohlklingenden Jubelgesängen, und die himmlischen Chöre reagieren auf den Freudenton des Hirten.

Wenn der Verlorene gefunden wird, vereinigen sich der Himmel und die Erde bei dem Jubelgesang und der Danksagung … Jesus sagt: „Ich bin der gute Hirte und kenne die Meinen und bin den Meinen bekannt.“ Genauso wie die Hirten der Erde ihre Schafe kennen, so kennt der Erzhirte, also der oberste Hirte seine Herde, deren Schafen auf der gesamten Welt verstreut sind.

[Die Andacht stammt aus dem Buch To Be Like Jesus von Ellen White, Tag 01. Dezember]