Sei getrost, meine Tochter! Dein Glaube hat dich gerettet; geh hin in Frieden!
Lukas 8,48

Auf dem Weg zum Haus des Synagogenvorstehers näherte sich Jesus im Gedränge eine arme Frau, die seit zwölf Jahren an einer schrecklichen Krankheit litt, die ihr das Leben zur Qual machte. Sie hatte ihr ganzes Vermögen für Ärzte und Heilmittel ausgegeben und wurde schließlich doch für unheilbar erklärt. Als sie aber von den Heilungswundern hörte, die Jesus vollbrachte, erwachte in ihr neue Hoffnung. Sie war fest davon überzeugt, dass sie nur zu Jesus gehen müsse, um geheilt zu werden … Sie war der Verzweiflung nahe, als Jesus auf Seinem Weg durch die Menge in ihre Nähe kam.

Die goldene Gelegenheit war gekommen. Jetzt befand sie sich in unmittelbarer Nähe des großen Arztes! Aber mitten im Lärm konnte sie nicht mit Ihm sprechen, sondern nur einen flüchtigen Blick auf Ihn werfen. Aus Angst, ihre einzige Gelegenheit auf Heilung zu verpassen, drängte sie sich nach vorn und sagte zu sich selbst: „Wenn ich nur seine Kleider berühren könnte, so würde ich gesund.“ (Markus 5,28) Als Jesus an ihr vorüberging, streckte sie ihre Hand aus. Es gelang ihr gerade noch, den Saum Seines Gewandes zu berühren. Da wusste sie, dass sie geheilt war. In dieser einen Berührung lag all ihr Glaube. Augenblicklich machten Schmerz und Schwäche der neuen Lebenskraft und einer vollständigen Gesundheit Platz …

Plötzlich blieb Jesus stehen und mit Ihm die Menschen, die Ihm folgten. Er wandte sich um und fragte mit einer Stimme, die aus dem Lärm der Menge klar herauszuhören war: „Wer hat mich berührt?“ (Lukas 8,45) … Der Erlöser konnte sehr wohl die Berührung, die aus dem Glauben kam, vom zufälligen Kontakt einer achtlosen Menge unterscheiden. Solch ein Vertrauen sollte nicht ohne eine Bemerkung übergangen werden! Jesus wollte der demütigen Frau Trost zusprechen – Worte der Ermutigung, die für sie eine Quelle der Freude und ein Segen für Seine Nachfolger bis ans Ende der Zeit sein sollten.

Während Jesus in die Richtung der Frau blickte, wollte Er unbedingt wissen, wer Ihn angefasst hatte. Als sie merkte, dass sie es nicht verheimlichen konnte, kam sie zitternd nach vorne und warf sich Jesus zu Füßen. Mit Tränen der Dankbarkeit erzählte sie ihre Leidensgeschichte und wie sie Heilung gefunden hatte. Jesus sagte liebevoll zu ihr: „Meine Tochter, dein Glaube hat dir geholfen. Gehe in Frieden. Du bist geheilt.“ (Markus 5,34) … Nicht durch diesen äußerlichen Kontakt zu Jesus wurde die Frau geheilt, sondern durch den Glauben, mit dem sie Seine göttliche Macht für sich in Anspruch genommen hatte …

Es genügt nicht, an das zu glauben, was wir über Christus gehört haben. Wir müssen an Ihn glauben. Der einzige Glaube, der uns zum Segen werden kann, ist der Glaube, der Ihn als unseren persönlichen Erlöser annimmt und uns Seine Verdienste aneignet. Viele denken, der Glaube sei eine Ansichtssache. Doch erlösender Glaube ist ein aktiver Vorgang, bei dem alle, die Christus als ihren Erlöser annehmen, ein Bundesverhältnis mit Gott eingehen. Echter Glaube ist Leben. Lebendiger Glaube bedeutet mehr Lebenskraft und vertrauensvolle Zuversicht, durch die der Mensch zum Überwinder wird.

[Die Andacht stammt aus dem Buch Lift Him Up von Ellen White, Tag 12. März]

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