Ich will den Sterblichen seltener machen als gediegenes Gold und den Menschen seltener als Gold von Ophir.      Jesaja 13,12

Der Tag, den Gott geheiligt hat

Wenn es berechtigt war für David, dass er seinen Hunger stillte, indem er von dem Brot im Tempel aß, das für einen heiligen Gebrauch bestimmt worden war, dann war es auch kein Unrecht für die Jünger, ihren Bedarf zu decken, indem sie das erforderliche Korn in den heiligen Stunden des Sabbat pflückten. Auch die Priester führten im Tempel umfangreichere Arbeit am Sabbat durch als an anderen Tagen. Wenn dieselbe Arbeit für weltliche Geschäfte durchgeführt würde, wäre das eine Sünde gewesen. Die Arbeit der Priester jedoch geschah im Dienste Gottes. Sie vollzogen jene Rituale, die ein Hinweis waren auf die erlösende Macht Christi. Und ihre Arbeit befand sich in Übereinstimmung mit dem Zweck des Sabbats. Aber jetzt war Christus Selbst gekommen. Indem die Jünger das Werk Christi taten, waren sie im Dienst Gottes tätig. Und das, was erforderlich war für die Durchführung dieses Werkes, waren Dinge, von denen es berechtigt war, sie am Sabbat durchzuführen.

Christus wollte Seinen Jüngern und ebenso Seinen Feinden beibringen, dass der Dienst Gottes an allererster Stelle steht. Der Gegenstand des Werkes Gottes in dieser Welt ist die Erlösung der Menschheit. Aus diesem Grunde befindet sich das, was bei der Durchführung dieses Werkes erforderlich ist, dass es am Sabbat getan wird, in Übereinstimmung mit dem Sabbatgebot. Jesus zeichnete Sein Argument dann noch damit aus, dass Er von sich selbst erklärte, dass Er der „Herr über den Sabbat“ ist: der Eine, der über allen Fragestellungen und über allen Gesetzen steht. Dieser unendliche Richter spricht die Jünger von jeglicher Schuld und den Vorwürfen frei, indem Er sich genau auf jenes Gesetz beruft, dessen Übertretung man ihnen vorwarf …

An einem anderen Sabbat, als Jesus eine Synagoge betrat, sah Er dort einen Mann, der eine verdorrte Hand hatte. Die Pharisäer beobachteten Ihn, weil sie darauf erpicht waren zu sehen, was Er tun würde. Der Heiland war sich sehr wohl bewusst, dass Er dadurch, dass Er am Sabbat eine Heilung vollzog, als ein Gesetzesübertreter angesehen würde. Jedoch zögerte Er nicht, die Mauer zu durchbrechen, die den Sabbat umgab aufgrund der traditionsbedingten Menschensatzungen, welche den Sabbat verbarrikadierten. Jesus bat den von diesem gesundheitlichen Problem betroffenen Mann aufzustehen und stellte dann die Frage: „Darf man am Sabbat Gutes tun oder Böses tun, das Leben retten oder töten?“ Es herrschte ein Grundsatz unter den Juden, dass wenn jemand die Möglichkeit hatte, etwas Gutes zu tun, es aber unterließ, dass das das Tun von Bösem war; und es zu vernachlässigen, ein gefährdetes Leben zu retten, bedeutete für sie Tötung. Jesus begegnete den Rabbinern mit Seiner Argumentation also auf ihrer eigenen Grundlage. „Sie aber schwiegen. Und indem er sie ringsumher mit Zorn ansah, betrübt wegen der Verstocktheit ihres Herzens, sprach er zu dem Menschen: Strecke deine Hand aus! Und er streckte sie aus, und seine Hand wurde wieder gesund wie die andere.“ (Markus 3,4.5)

[Die Andacht stammt aus dem Buch To Be Like Jesus von Ellen White, Tag 13. Mai]