„Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. Wenn jemand meine Stimme hört und die Tür öffnet, so werde ich zu ihm hineingehen und das Mahl mit ihm essen und er mit mir.“ – Offenbarung 3,20
Unser Erlöser schätzte ein ruhiges Zuhause und interessierte Zuhörer. Er sehnte sich nach menschlicher Wärme, Höflichkeit und Zuneigung. Stets war er bereit, Menschen mit der guten Botschaft vom Himmel zu beschenken. Wer sie aufnahm, wurde reich gesegnet. Während die Menge Christus durch die weiten Felder nachfolgte, enthüllte Er vor ihnen die Schönheiten der Natur. Er versuchte ihren Blick zu öffnen, damit sie erkannten, wie Gottes Hand die Welt erhält. Damit sie Gottes Güte und Wohlwollen schätzen lernten, lenkte Er die Aufmerksamkeit Seiner Zuhörer auf den Tau, der sich leise niederlegte, auf den milden Regen und die leuchtenden Sonnenstrahlen, die gleichermaßen über Gut und Böse scheinen. Er wünschte sich, dass die Menschen besser erkennen würden, wie groß Gottes Anteilnahme an Seinen Geschöpfen ist. Doch die Menge war schwer von Begriff, und im Heim von Betanien fand Christus Ruhe nach den ermüdenden Auseinandersetzungen in der Öffentlichkeit. Hier enthüllte Er den verständnisvollen Zuhörern den Umfang der göttlichen Vorsehung. In diesen persönlichen Gesprächen legte Er Dinge offen, die Er der bunt zusammengewürfelten Menge nicht mitzuteilen versuchte …
Während Christus Seine wunderbaren Lehren vorbrachte, saß Maria zu Seinen Füßen und hörte andächtig und hingebungsvoll zu. Einmal ging Marta, die mit der Sorge um die Vorbereitung des Essens beschäftigt war, zu Jesus und sagte: „Herr, kümmerst du dich nicht darum, dass mich meine Schwester allein dienen lässt? Sage ihr doch, dass sie mir hilft!“ (Lukas 10,40) Dies geschah, als Jesus zum ersten Mal in Betanien zu Besuch war. Er und Seine Jünger hatten gerade einen beschwerlichen Fußmarsch aus Jericho hinter sich. Marta war sehr um deren Wohlergehen besorgt, vergaß jedoch in all ihren Bemühungen, ihrem Gast die gebührende Höflichkeit entgegenzubringen. Jesus antwortete ihr freundlich und mit Geduld: „Marta, Marta, du hast viel Sorge und Mühe. Eins aber ist not. Maria hat das gute Teil erwählt; das soll nicht von ihr genommen werden.“ (V. 41.42) Maria nahm die kostbaren Worte aus dem Mund des Erlösers in sich auf …
Das eine, das Marta fehlte, war ein ruhiger, andächtiger Geist und ein tieferes Verlangen, mehr über die Zukunft, das ewige Leben und Gottes Gnade, die für das geistliche Wachstum notwendig ist, zu wissen. Sie hätte sich mehr um ewige statt um vergängliche Dinge sorgen sollen. — Sieg der Liebe, 506f
Zum Nachdenken: Was kann ich tun, um Jesus heute in mein Herz und Heim einzuladen?