Du warst vollkommen in deinen Wegen vom Tag deiner Erschaffung an, bis Sünde in dir gefunden wurde … Dein Inneres ist mit Frevel erfüllt worden, und du hast gesündigt. Hesekiel 28,15.16

Die Segnungen des Gehorsams

Solange wie alle geschaffenen Wesen die Untertanentreue und –pflicht der Liebe anerkannten, herrschte vollkommene Eintracht im gesamten Universum Gottes. Es bedeutete Freude für die himmlischen Heerscharen, die Absichten ihres Schöpfers zu erfüllen. Sie hatten auch Freude daran, Seine Herrlichkeit widerzuspiegeln und Sein Lob zu verkünden. Und während einerseits die Liebe Gott gegenüber an oberster Stelle stand, war andererseits die Liebe untereinander vertrauensvoll und uneigennützig. Es gab keinen Missklang der Zwietracht, der die himmlischen Harmonien gestört hätte. Aber leider kam eine Veränderung über diesen glücklichen Zustand.

Es gab einen, der die Freiheit negativ behandelte, welche Gott Seinen Geschöpfen gewährt hatte. Die Sünde hatte ihren Ursprung in diesem Engel, der von Gott die höchste Ehrenstellung unterhalb von Christus empfangen hatte und unter den Bewohnern des Himmels die stärkste Macht aufwies und die größte Herrlichkeit besaß. Luzifer, „der schöne Morgenstern“, war der Oberste unter den Cherubim, welche eine umhüllende Funktion hatten sowie heilig und unbefleckt waren. Er stand in der Gegenwart des großen Schöpfers, und die Strahlen der Herrlichkeit, die den ewigen Gott ohne Unterbrechung ständig einhüllten, ruhten auf ihm …

Jedoch kam Luzifer nach und nach an den Punkt, dass er sich dem Verlangen nach Selbsterhöhung hingab … Obwohl seine gesamte Pracht von Gott kam, betrachtete dieser mächtige Engel sie als eine Herrlichkeit, die sich auf ihn persönlich bezog. Er war mit seiner Stellung nicht zufrieden, obwohl er dadurch geehrt worden war, oberhalb der gesamten himmlischen Heerschar zu stehen. Deshalb erdreistete er sich, die Huldigung, die allein dem Schöpfer gebührte, für sich zu begehren. Anstatt sich darum zu bemühen, Gott bezüglich all der Zuneigungen und der Untertanentreue aller geschaffenen Wesen an die Spitze zu stellen, war es sein Bestreben, es sicherzustellen, dass er ihren Dienst und ihre Gefolgschaftstreue für sich selbst gewann. Und weil er die Herrlichkeit begehrte, mit welcher der unendliche Vater Seinen Sohn ausgestattet hatte, erstrebte dieser Engelfürst eine Macht, welche das alleinige Vorrecht von Christus war.

Angesichts der Tatsache, dass das Gesetz der Liebe die Grundlage der Herrschaft Gottes ist, hängt das Glücklichsein aller vernunftbegabten Wesen von ihrer vollkommenen Übereinstimmung mit den bedeutsamen Gesetzesgrundlagen der Gerechtigkeit ab. Gottes Wunsch von allen Seinen Geschöpfen ist ein Dienst der Liebe – also ein Dienst, der aus der Wertschätzung Seines göttlichen Charakters erwächst. Er hat keinen Gefallen an einem erzwungenen Gehorsam. Sondern allen Wesen gewährt Er die Freiheit des ungezwungenen Willens, damit sie Ihm ihren Dienst in freiwilliger Weise erweisen mögen.

[Die Andacht stammt aus dem Buch To Be Like Jesus von Ellen White, Tag 15. Februar]