Zwar wäre ich, wenn ich mich rühmen wollte, deshalb nicht töricht, denn ich würde die Wahrheit sagen. Ich enthalte mich aber dessen, damit niemand mehr von mir hält, als was er an mir sieht oder von mir hört.     2. Korinther 12,6

Buße tun und dann wachsen

Die Nachfolger Christi sollen wie Er werden – damit sie durch die Gnade Gottes einen Charakter bilden, der in Übereinstimmung ist mit den Grundsätzen Seines heiligen Gesetzes. Das ist biblische Heiligung.

Dieses Werk kann nur erreicht werden durch den Glauben an Christus, durch die Macht des innewohnenden Geistes Gottes … Der Christusgläubige wird die Verlockungen der Sünde spüren, aber er wird einen ständigen Kampf gegen sie führen. Dies ist die Sache, wo die Hilfe Christi gebraucht wird. Die menschliche Schwachheit wird verbunden mit der göttlichen Stärke, und der Glaube ruft aus: „Gott aber sei Dank, der uns den Sieg gibt durch unseren Herrn Jesus Christus!“ (1. Korinther 15,57)

Die Heilige Schrift zeigt deutlich, dass das Werk der Heiligung etwas Andauerndes ist. Wenn der Sünder bei seiner Bekehrung den Frieden mit Gott findet durch das Blut der Versöhnung, hat das Leben des Christusgläubigen gerade eben erst begonnen. Jetzt soll er beziehungsweise sie „sich zum Vollkommenen wenden“, damit sie „zum Maß der vollen Reife der Fülle Christi“ heranwachsen … Petrus legt uns die Schritte vor, mit denen die biblische Heiligung erreicht werden soll: „setzt allen Eifer daran und reicht in eurem Glauben die Tugend dar, in der Tugend aber die Erkenntnis, in der Erkenntnis aber die Selbstbeherrschung, in der Selbstbeherrschung aber das standhafte Ausharren, im standhaften Ausharren aber die Gottesfurcht, in der Gottesfurcht aber die Bruderliebe, in der Bruderliebe aber die Liebe … denn wenn ihr diese Dinge tut, werdet ihr niemals zu Fall kommen.“ (2. Petrus 1, 5-7.10)

Diejenigen, die die biblische Heiligung an sich erfahren, werden einen Geist der Demut aufweisen. Gleichwie Mose hatten sie einen Blick auf die ehrfurchtgebietende Majestät der Heiligkeit, und sie nehmen ihre eigene Unwürdigkeit wahr, die im Gegensatz zu der Reinheit und erhabenen Vollkommenheit von Gott, dem Unendlichen steht. Der Prophet Daniel war ein Beispiel für wahre Heiligung. Sein langes Leben war ausgefüllt mit edlem Dienst für seinen Meister. Er war ein „vielgeliebter Mann“ (Daniel 10,11), der vom Himmel geliebt wurde. Statt jedoch zu behaupten, er wäre rein und heilig, identifizierte dieser geehrte Prophet sich mit den wahrhaft sündigen Menschen Israels, als er vor Gott für sein Volk Fürbitte einlegte … Als ihm zu einem späteren Zeitpunkt der Sohn Gottes erschien, um ihm Anweisungen zu erteilen, sagte Daniel: „meine Gesichtsfarbe veränderte sich an mir bis zur Entstellung, und ich behielt keine Kraft.“ (Daniel 10,8)

Von seiten derjenigen, die im Schatten des Kreuzes von Golgatha wandeln, kann es keine Selbsterhöhung geben, keinen prahlerischen Anspruch, dass sie frei von Sünde sind. Sie haben ein Empfinden dafür, dass es ihre Sünde war, welche die Seelenqual verursachte, die dem Sohn Gottes sein Herz brach. Und dieser Gedanke wird sie zur Selbsterniedrigung führen. Diejenigen, die in ihrem Leben am innigsten mit Jesus verbunden sind, erkennen am deutlichsten die Schwäche und Sündhaftigkeit der Menschheit. Und ihre einzige Hoffnung liegt in dem Verdienst eines gekreuzigten und auferstandenen Erlösers.

[Die Andacht stammt aus dem Buch To Be Like Jesus von Ellen White, Tag 18. Dezember]