Es fließt die Rede Tag für Tag, Nacht für Nacht tut sich die Botschaft kund. Es ist keine Rede und es sind keine Worte, deren Stimme unhörbar wäre.   Psalm 19,3.4

Beziehung zu der Welt der Natur

Die Dinge der Natur, wie wir sie heutzutage wahrnehmen, ermöglichen uns nur eine schwache Vorstellung von der Herrlichkeit des Gartens Eden. Die Sünde hat die Schönheit der Erde getrübt. Auf allen Dingen können die Spuren des Werkes des Bösen gesehen werden. Jedoch bleibt noch vieles Schöne übrig. Die Natur bezeugt, dass Einer, der unendlich an Macht ist, groß in Güte, Barmherzigkeit und Liebe, die Erde erschaffen hat und sie mit Leben und Freude erfüllt hat. Selbst in ihrem verderbten Zustand offenbaren alle Dinge das Machwerk des großen Meisterkünstlers. Wo auch immer wir uns hinwenden, können wir die Stimme Gottes hören und die Beweise Seiner Güte sehen.

Angefangen von dem feierlichen Rollen des tiefklingenden Donners und dem unaufhörlichen Brausen des alten Ozeans bis hin zu den fröhlichen Liedern, welche die Wälder mit Melodien zum Klingen bringen, sprechen hier zehntausend Stimmen der Natur den Lobpreis Gottes aus. Auf der Erde und dem Meer und am Himmel, mit all ihren wunderbaren Farbtönen und Schattierungen, die in einem farbenprächtigen Gegensatz zueinander stehen oder voller Harmonie miteinander verschmelzen, nehmen wir Gottes Herrlichkeit wahr.

Die dauerhaft bestehenden Hügel erzählen uns von Gottes Macht. Die Bäume, die ihre grünen Wipfel im Sonnenlicht wogen lassen, und die Blumen in ihrer zarten Schönheit weisen auf ihren Schöpfer hin. Das lebendige Grün, das die braune Erde wie mit einem Teppich bedeckt, erzählt von der Fürsorge Gottes für die niedrigsten Seiner Geschöpfe. Die Meereshöhlen und die Tiefen der Erde offenbaren Gottes Schätze. Er, der die Perlen in den Ozean gelegt hat und die Edelsteine Amethyst und Chrysolith zwischen die Felsen, ist ein Liebhaber der Schönheit. Die am Himmel aufgehende Sonne ist eine Veranschaulichung von Gott, der das Leben und das Licht von all den Dingen ist, die Er geschaffen hat. Die gesamte prachtvolle Helligkeit und Schönheit, welche die Erde schmücken und die Himmel erleuchten, sprechen von Gott … Alle Dinge erzählen von Seiner liebevollen, väterlichen Fürsorge und von Seinem Wunsch, Seine Kinder glücklich zu machen.

Die mächtige Kraft, die innerhalb der gesamten Natur am Wirken ist und alle Dinge erhält, ist nicht, wie einige Vertreter der Wissenschaft es darstellen, lediglich ein alles durchdringendes Naturgesetz, eine in Bewegung setzende, steuernde Energie. Gott ist eine Tatkraft, jedoch ist Er ein persönliches Wesen, denn als solches hat Er sich offenbart: „Der Herr ist in Wahrheit Gott; er ist der lebendige Gott und ein ewiger König.“ (Jeremia 10,10)

Gottes Machwerk in der Natur stellt nicht Gott selbst in der Natur dar. Die Dinge der Natur sind ein Ausdruck des Charakters Gottes und Seiner Macht. Jedoch dürfen wir nicht die Natur als Gott betrachten. Zum Beispiel bringt das künstlerische Geschick der Menschen ein sehr schönes handwerkliches Können hervor, schöne Werke, die das Auge erfreuen. Und diese Dinge offenbaren uns etwas von dem Gedanken des Konstrukteurs. Aber die hergestellte Sache ist doch nicht der Hersteller selbst. Es ist nicht sein Werk, sondern der Handwerker, der so erachtet wird, dass er einer Verehrung wert ist. Während die Natur also ein Ausdruck von Gottes Gedanken ist, ist es nicht die Natur, die erhaben gemacht werden soll, sondern der Gott der Natur, der verherrlicht und erhöht werden soll.

[Die Andacht stammt aus dem Buch To Be Like Jesus von Ellen White, Tag 21. August]