Und er sprach zu mir: Bis dass zweitausenddreihundert Abende und Morgen vergangen sind; dann wird das Heiligtum wieder gerechtfertigt werden. Daniel 8,14

Leben in der Stunde des Gerichts

Wir sollten die Prophetie mit großem Ernst studieren; wir sollten nicht ruhen, bis wir in Bezug auf das Thema des Heiligtums, wie es in den Visionen von Daniel und Johannes aufgedeckt wird, eine umfassende Kenntnis erlangt haben. Dieses Thema wirft ein helles Licht auf unsere gegenwärtige Situation und Arbeit und schenkt uns den untrüglichen Beweis, dass Gott uns in unserer vergangenen Erfahrung geführt hat. Dadurch wird unsere Enttäuschung im Jahre 1844 erklärt, indem uns gezeigt wird, dass das zu reinigende Heiligtum nicht die Erde war, wie wir angenommen hatten, sondern dass Christus zu diesem Zeitpunkt in die Abteilung des Allerheiligsten in dem himmlischen Heiligtum eingetreten war und dass Er dort das Abschlusswerk Seines priesterlichen Amtes ausführt – in Erfüllung der an den Propheten Daniel gerichteten Worte des Engels.

Man hatte herausgefunden, dass die 2.300 Abende und Morgen ihren Anfangspunkt dort hatten, wo das Gebot des Artaxerxes bezüglich der Instandsetzung und Wiederherstellung von Jerusalem in Kraft trat – und zwar im Herbst des Jahres 457 v. Chr. Nahm man dieses Datum als Anfangspunkt, gab es eine perfekte Übereinstimmung bei der Auslegung all der Ereignisse, wie sie in der Erklärung dieser Zeitperiode in Daniel 9,25-27 vorhergesagt worden waren … Die siebzig Wochen – 490 Jahren entsprechend – sollten in erster Linie die Juden betreffen. Nach Ablauf dieser Zeitperiode besiegelte die jüdische Nation ihre Verwerfung von Christus durch die Verfolgung Seiner Jünger, woraufhin sich die Apostel den Heiden zuwandten – und zwar im Jahre 34 n. Chr. Zu diesem Zeitpunkt endeten dann die ersten 490 Jahre der Gesamtsumme von 2.300 Jahren, sodass noch 1.810 Jahre verblieben. Ausgehend von dem Jahr 34 n.Chr. erstreckten sich dann die 1.810 Jahre bis in das Jahr 1844. „Dann“, hatte der Engel gesagt, „wird das Heiligtum gereinigt werden.“

Unser Glaube bezüglich der Botschaften des ersten, zweiten und dritten Engels war korrekt. Die großen Wegmarkierungen, an denen wir vorbeigeschritten waren, sind unverrückbar. Auch wenn die Heerscharen der Hölle versuchen mögen, sie von ihrem Fundament herunterzureißen, und bei dem Gedanken, dass ihnen dies gelungen sei, triumphieren, so haben sie ihr Ziel doch nicht erreicht. Diese Säulen der Wahrheit stehen so fest wie die ewigen Hügel; auch angesichts all der Anstrengungen von Menschen in Verbindung mit den Bestrebungen Satans und seiner Heerscharen bleiben sie völlig unbewegt. Wir können sehr viel lernen und sollten immer wieder die Heilige Schrift durchforschen, um zu sehen, ob diese Dinge tatsächlich so sind.

[Die Andacht stammt aus dem Buch The Faith I Live by von Ellen White, Tag 21. Juli]