„Wie sich ein Vater über Kinder erbarmt, so erbarmt sich der HERR über die, welche ihn fürchten.“ – Psalm 103,13

Sollte wirklich jemand gleichgültig Menschen gegenüberstehen, für die doch Christus an den himmlischen Höfen eintritt? Solltet euer Verhalten die Pharisäer widerspiegeln, die kein Erbarmen kannten, und Satan, den Ankläger und Zerstörer? Oh, will nicht jeder von euch sich vor Gott demütigen, damit Er diese eiserne Ungerührtheit überwinden und zerbrechen kann?

Kehrt Satans Stimme den Rücken, führt nicht seinen Willen aus! Stellt euch an die Seite von Jesus, indem ihr Seine Eigenschaften pflegt, der so feinfühlig und sensibel war und die Anliegen der Angefochtenen und Leidenden zu Seinen eigenen machte. Wem viel vergeben ist, der liebt viel. Jesus ist ein mitfühlender Fürsprecher, ein barmherziger und treuer Hohepriester. Er, die Majestät des Himmel, der König der Herrlichkeit, kann den sterblichen, Satans Versuchungen ausgesetzten Menschen mit besonderen Augen sehen, weil Er selbst die Macht von Satans Anschlägen zu spüren bekommen hat. „Daher musste er in allem den Brüdern gleich werden, damit er barmherzig und ein treuer Hohepriester vor Gott werde, um die Sünden des Volkes zu sühnen; denn worin er selbst gelitten hat, als er versucht worden ist, kann er denen helfen, die versucht werden.“ (Hebräer 2,17.18)

Darum mein Aufruf an euch, meine Brüder: Arbeitet auf die gleiche Weise wie Christus. Hüllt euch niemals in das Gewand der Strenge, um arme, angefochtene Sterbliche zu verurteilen, anzuprangern und vom Pferch wegzutreiben, sondern als Gottes Mitarbeiter heilt die geistlich Kranken. Wenn ihr Christi Gesinnung habt, werdet ihr das tun. — Manuskript 34, 1893

Zum Nachdenken: Wie kann ich die Neigung überwinden, andere zu verurteilen? Was kann ich tun, wenn in meiner Gemeinde schnell die Fehler anderer angeprangert werden?