Siehe, der Sämann ging aus, um zu säen.
Matthäus 13,3

Im Orient waren die Zustände so unsicher und ungeregelt, und die Gefahr der Gewalttaten war so groß, dass die Bevölkerung meistens in mit Mauern umgebenen Städten wohnte und die Ackerleute täglich hinausgingen, um außerhalb der Stadtwälle ihre Arbeit zu verrichten. So ging auch Christus, der himmlische Sämann, aus zu säen: Er verließ sein sicheres, friedliches Heim, verließ die Herrlichkeit, die Er bei dem Vater hatte, ehe die Welt war, und entsagte Seiner Stellung auf dem Throne des Weltalls. Er ging hinaus als ein Mann des Leidens, einsam und allein und der Versuchung ausgesetzt, um für eine gefallene Welt den Samen des Lebens mit Tränen zu säen und ihn mit seinem Blut zu begießen.

In gleicher Weise müssen auch Seine Knechte ausgehen, um zu säen. Als Abraham berufen ward, den Samen der Wahrheit zu säen, wurde ihm geboten: „Gehe aus deinem Vaterlande und von deiner Freundschaft und aus deines Vaters Hause in ein Land, das ich dir zeigen will.“ (1.Mose 12,1) „Und ging aus, und wusste nicht, wo er hinkäme.“ (Hebräer 11,8) … Unter Arbeit und mit Tränen, in der Einsamkeit und mit Aufopferung muss der Same gesät werden.

„Der Sämann sät das Wort.“ Christus kam, um in der Welt Wahrheit zu säen. Seit dem Sündenfall hat Satan immerdar den Samen des Irrtums gesät. Durch eine Lüge erlangte er zuerst die Herrschaft über den Menschen, und in derselben Weise wirkt er auch noch, um das Reich Gottes auf Erden zu stürzen und die Menschen unter seine Macht zu bringen. Als ein Sämann aus einer höheren Welt kam Christus, um den Samen der Wahrheit zu säen. Er, der am Ratschluss Gottes teilgenommen und im innersten Heiligtum des Ewigen gewohnt hatte, konnte den Menschen die reinen Grundsätze der Wahrheit bringen. Seitdem der Mensch gefallen ist, hat Christus der Welt beständig die Wahrheit offenbart. Durch Ihn wird der unvergängliche Same, nämlich das lebendige „Wort Gottes, das da ewiglich bleibet“ (1.Petrus 1,23), mitgeteilt. Schon in jener ersten Verheißung, die unserem gefallenen Geschlecht im Garten Eden gegeben wurde, säte Christus den Samen des Evangeliums. Doch das Gleichnis vom Sämann bezieht sich besonders auf Sein persönliches Wirken unter den Menschen und auf das Werk, welches Er dadurch gründete.

Das Wort Gottes ist der Same. Aller Same hat einen Lebenskeim in sich, in welchem das Leben der Pflanze sozusagen eingeschlossen liegt. Gleicherweise ist auch Leben im Worte Gottes. Christus sagt: „Die Worte, die ich rede, die sind Geist und sind Leben.“ (Johannes 6,63) … In einem jeden Gebot und in einer jeden Verheißung des Wortes Gottes liegt die Kraft, das Leben Gottes selbst, durch welche das Gebot erfüllt und die Verheißung verwirklicht werden kann. Wer im Glauben das Wort annimmt, empfängt direkt das Leben und den Charakter Gottes.

Ein jedes Samenkorn bringt Frucht nach seiner Art. Wenn man den Samen unter den richtigen Bedingungen sät, so wird er ein Leben nach seiner Art in der Pflanze entwickeln. Gleicherweise wird auch der unvergängliche Same des Wortes, der im Glauben in die Seele aufgenommen ist, einen Charakter und ein Leben hervorbringen, welche dem Charakter und dem Leben Gottes ähnlich sind.

[Die Andacht stammt aus dem Buch Lift Him Up von Ellen White, Tag 24. Februar]

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