„Wer an mich glaubt, der wird die Werke auch tun, die ich tue, und wird größere als diese tun, weil ich zu meinem Vater gehe.“
Johannes 14,12

Nach der Himmelfahrt des Herrn nahmen die Jünger die Erfüllung Seines Versprechens wahr. Die Ereignisse der Kreuzigung, der Auferstehung und der Himmelfahrt von Christus waren für sie zu einer lebendigen Wirklichkeit geworden. Sie sahen, dass sich die Prophezeiungen buchstäblich erfüllt hatten. Sie durchforschten die Heilige Schrift und nahmen deren Lehre mit einem Vertrauen und einer Gewissheit an, die sie zuvor nicht gekannt hatten. Sie waren davon überzeugt, dass der göttliche Lehrer all das war, was Er von sich behauptet hatte. Als sie ihre Erfahrungen weitererzählten und Gottes Liebe begeistert verkündeten, wurden die Herzen der Menschen berührt und überwältigt, und viele glaubten an Jesus.

Die Verheißung des Erlösers an Seine Jünger ist zugleich ein Versprechen an Seine Gemeinde bis ans Ende der Zeit. Es war nicht Gottes Absicht, dass Sein wundervoller Erlösungsplan nur unbedeutenden Erfolg haben sollte. Wer an die Arbeit geht und nicht auf sich selbst vertraut, sondern auf das, was Gott für ihn und durch ihn wirken kann, wird mit Sicherheit die Erfüllung Seines Versprechens erfahren: Ihr werdet „noch größere Taten vollbringen, denn ich gehe zum Vater“ (Johannes 14,12).

Bis dahin waren die Jünger weder mit den unbegrenzten Möglichkeiten noch mit der Macht von Christus vertraut. Da sagte Er zu ihnen: „Bisher habt ihr um nichts gebeten in meinem Namen.“ (Johannes 16,24) Er erklärte ihnen, das Geheimnis ihres Erfolges liege darin, dass sie in Seinem Namen um Kraft und Gnade bitten. Er selbst werde vor Seinem Vater stehen und für sie bitten. Das Gebet des demütig Bittenden werde Er zugunsten dieses Beters als Seinen eigenen Wunsch vorbringen. Jedes aufrichtige Gebet findet im Himmel Gehör. Es mag nicht flüssig gesprochen sein, doch wenn es von Herzen kommt, wird es in das Heiligtum emporsteigen, wo Jesus dient. Er wird es Seinem Vater ohne ein einziges unbeholfenes oder gestammeltes Wort darbringen, schön und wohlriechend, versehen mit dem Weihrauch Seiner eigenen Vollkommenheit.

Der Weg der Aufrichtigkeit und Rechtschaffenheit ist nicht frei von Hindernissen, doch in jeder Schwierigkeit sollen wir eine Aufforderung zum Gebet erkennen. Es gibt niemanden, der irgendeine Kraft besitzt, die er nicht von Gott empfangen hätte, und die Quelle, aus der diese Kraft fließt, ist selbst für den schwächsten Menschen zugänglich. „Alles, worum ihr dann in meinem Namen bittet, werde ich tun, damit durch den Sohn die Herrlichkeit des Vaters offenbart wird. Wenn ihr mich in meinem Namen um etwas bitten werdet, werde ich es tun.“ (Johannes 14,13.14)

Der Erlöser bemühte sich ernstlich, Seinen Jüngern verständlich zu machen, zu welchem Zweck sich Seine Göttlichkeit mit der Menschlichkeit verbunden hatte. Er war in die Welt gekommen, um die Herrlichkeit Gottes darzustellen, damit der Mensch durch deren erneuernde Kraft aufgerichtet würde. Gott offenbarte sich in Ihm, damit Er in ihnen offenbart würde. Jesus besaß keine Eigenschaften und verfügte über keinerlei Kräfte, welche die Menschen durch den Glauben an Ihn nicht auch haben könnten. Alle Seine Nachfolger können Sein vollkommenes Menschsein besitzen, wenn sie sich Gott so unterordnen, wie Er es getan hat.

[Die Andacht stammt aus dem Buch Lift Him Up von Ellen White, Tag 25. Juni]

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