Dass ihr dagegen erneuert werdet im Geist eurer Gesinnung und den neuen Menschen angezogen habt, der Gott entsprechend geschaffen ist in wahrhafter Gerechtigkeit und Heiligkeit. Epheser 4,23.24

Praktizierung des endzeitlichen Lebensstils

Christus war jemand, der wahrheitsgetreue Rügen erteilte. Niemals hatte dort jemand anders gelebt, der das Böse so sehr hasste, und niemals lebte dort jemand anders, der die Anklage des Bösen in so furchtloser Weise vornahm. Für alle Dinge, die unwahr und niederträchtig waren, war schon Seine bloße Gegenwart ein ermahnender Tadel. In dem Licht Seiner Reinheit erkannten die Menschen sich selbst als unrein, die Ziele ihres Lebens als niederträchtig und falsch. Und doch zog Er sie an. Er, der sie erschaffen hatte, hatte ein Verständnis dafür, welch hohen Wert das Menschsein hatte. Das Böse prangerte Er als den Feind derjenigen an, um welche Er sich bemühte, sie zu segnen und zu erretten. Jeden Menschen, wie gefallen dieser auch sein mochte, betrachtete Er als ein Kind Gottes, als jemanden, dem das Privileg einer göttlichen Beziehung zurückerstattet werden könnte.

„Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, damit er die Welt richte, sondern damit die Welt durch ihn gerettet werde.“ (Johannes 3,17) Während Christus die Menschen in ihrem Zustand des Leidens und der Erniedrigung betrachtete, fand Er einen Grund zur Hoffnung, wo eigentlich ausschließlich Verzweiflung und Verderben offenbar wurden. Wo auch immer ein Gefühl der eigenen Bedürftigkeit existierte, dort sah Christus eine Gelegenheit zur Erbauung. Seelen, die in Versuchung geraten und überwältigt worden waren und sich selbst verloren fühlten und kurz vor dem lebensbeendenden Untergang, begegnete Christus nicht mit Anklagen, sondern mit Segnungen.

Die Seligpreisungen waren Sein Gruß an die gesamte Familie der Menschheit. Als Er auf die riesige Menschenmenge blickte, die sich versammelt hatte, um der Bergpredigt zuzuhören, schien Er für einen Augenblick vergessen zu haben, dass Er sich nicht im Himmel befand, und Er benutzte die geläufige Begrüßungsformel der Welt des Lichts. Von Seinen Lippen flossen Segnungen wie das Hervorsprudeln aus einer längst versiegelten Quelle.

Indem Er sich von den ehrgeizigen, selbstgefälligen Lieblingen dieser Welt abwandte, erklärte Er, dass diejenigen gesegnet waren, welche, wie groß auch immer ihre Not sein mochte, Sein Licht und Seine Liebe empfingen. Den im Geiste Armen, den Trauernden, den Verfolgten streckte Er Seine Arme entgegen und sagte: „Kommt her zu mir … so will ich euch erquicken!“ (Matthäus 11,28)

In jedem Menschen erkannte Er unendliche Möglichkeiten. Er betrachtete die Männer und Frauen in der Weise, wie sie sein könnten, wenn sie durch Seine Gnade umgestaltet und verklärt würden – in „der Anmut des Herrn, unseres Gottes.“ (Psalm 90,17) Indem Er voller Hoffnung auf sie blickte, erweckte Er auch in ihnen die Hoffnung. Und indem Er ihnen voller Zuversicht begegnete, erweckte Er in ihnen Vertrauen … In vielen Herzen, die gegenüber allen heiligen Dingen tot zu sein schienen, wurden neue Impulse erweckt. Für viele Verzweifelte eröffnete sich die Möglichkeit eines neuen Lebens.

[Die Andacht stammt aus dem Buch To Be Like Jesus von Ellen White, Tag 28. Juli]