Hütet die Herde Gottes bei euch, indem ihr … Aufsicht übt.
1.Petrus 5,2

Der Große Hirte hat Unterhirten, denen Er die Pflege Seiner Schafe und Lämmer überträgt. Die erste Aufgabe, die Jesus Petrus anvertraute, als Er ihn wieder in den Dienst einsetzte, war das Weiden der Lämmer. Das war eine Aufgabe, in der Petrus bisher nur wenig Erfahrung gesammelt hatte. Sie würde von ihm viel Sorgfalt und Einfühlungsvermögen, viel Geduld und Ausdauer verlangen. Es war der Ruf, denen zu dienen, die noch jung im Glauben waren. Er sollte die Unwissenden belehren, ihnen die Heilige Schrift eröffnen und sie zu nützlichen Mitarbeitern im Dienst von Christus erziehen. Bisher war Petrus weder für diese Arbeit geeignet gewesen, noch hatte er deren Wichtigkeit verstanden.

Die Frage von Jesus an Petrus war bedeutsam. Er nannte nur eine Bedingung für die Jüngerschaft und den Dienst: „Hast du mich lieb?“ (Johannes 21,17). Das ist die grundlegende Voraussetzung. Wäre Petrus auch im Besitz aller möglichen Fähigkeiten gewesen – ohne die Liebe zu Christus hätte er kein treuer Hirte der Herde des Herrn sein können. Erkenntnis, Güte, Redegewandtheit, Dankbarkeit und Begeisterung sind alle zu gutem Werk nütze, doch ohne die Liebe für Jesus im Herzen wird die Arbeit des christlichen Dieners scheitern.

Die Lehre, die ihm Christus am See Genezareth erteilt hatte, begleitete ihn sein ganzes Leben lang. Unter dem Einfluss des Heiligen Geistes schrieb er an die Gemeinden:

„Ich wende mich nun an die Ältesten unter euch. Ich bin selbst Ältester der Gemeinde, und ich habe teil an den Leiden von Christus wie an seiner Herrlichkeit, die bald offenbar werden wird. Deshalb ermahne ich euch: Leitet die Gemeinde, die Herde Gottes, die euch anvertraut ist, als rechte Hirten! Kümmert euch um sie, nicht weil es eure Pflicht ist, sondern aus innerem Antrieb, so wie es Gott gefällt. Tut es nicht, um euch zu bereichern, sondern aus Hingabe. In eurem Verantwortungsbereich führt euch nicht als Herren auf, sondern seid euren Gemeinden ein Vorbild. Dann werdet ihr, wenn der oberste Hirte kommt, den Siegeskranz erhalten, der nie verwelkt.“ (1. Petrus 5,1-4)

Ein Schaf, das sich verirrt hat, ist völlig hilflos. Der Schäfer muss es suchen, denn allein findet es nicht zurück. So geht es auch dem Menschen, der sich von Gott entfernt hat. Er ist so hilflos, wie das verlorene Schaf. Und ohne Gottes rettende Liebe könnte er den Weg zu Ihm nie mehr finden. Mit welchem Mitgefühl, welcher Sorge, mit welcher Beharrlichkeit sollte demnach der Unterhirte nach verlorenen Seelen suchen! … Das heißt, körperliche Unannehmlichkeiten zu ertragen und auf Bequemlichkeiten zu verzichten. Es bedeutet, mitfühlend für die Irrenden zu sorgen, göttliches Erbarmen und Nachsicht zu üben. Es bedeutet, verständnisvoll zuhören zu können bei herzzerreißenden Berichten über Unrecht, Erniedrigung, Verzweiflung und Elend.

Der Geist des wahren Hirten ist ein Geist der Selbstvergessenheit. Er verliert sich selbst aus dem Blick.

[Die Andacht stammt aus dem Buch Lift Him Up von Ellen White, Tag 28. Juli]

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