Vielleicht werden sie hören und umkehren, jeder von seinem bösen Weg, dann wird mich das Unheil reuen, das ich ihnen zu tun gedenke wegen ihrer bösen Taten.     Jeremia 26,3

Buße tun und dann wachsen

[Der Apostel Paulus schreibt folgendes]: „Ich hätte die Sünde nicht erkannt, außer durch das Gesetz; denn von der Begierde hätte ich nichts gewusst, wenn das Gesetz nicht gesagt hätte: Du sollst nicht begehren!“ … Das Gesetz, welches dem Gehorsamen das Leben versprach, verkündete den Tod gegenüber dem Gesetzesübertreter. „So ist also“, sagt Paulus, „das Gesetz heilig, und das Gebot ist heilig, gerecht und gut.“

Wie groß ist die Gegensätzlichkeit zwischen diesen Worten des Paulus und denen, die von vielen der Kanzeln in der heutigen Zeit verlautet werden. Den Menschen wird beigebracht, dass der Gehorsam gegenüber dem Gesetz Gottes nicht erforderlich ist für die Erlösung, dass sie nur an Jesus glauben müssen und damit in Sicherheit sind. Aber ohne das Gesetz haben die Menschen keine Überzeugung der Sünde und verspüren kein Bedürfnis, Buße zu tun. Da sie ihren verlorenen Zustand als Übertreter von Gottes Gesetz nicht erkennen, haben sie kein Empfinden für ihre Erfordernis des sühnenden Blutes Christi als ihre einzige Hoffnung auf die Erlösung.

Das Gesetz Gottes ist ein Erfüllungsgehilfe bei jeder echten Bekehrung. Es kann keine wahre Buße geben ohne die Überzeugung von der Sünde. Die Heilige Schrift erklärt, „Sünde ist die Gesetzlosigkeit“, also die Übertretung des Gesetzes und „durch das Gesetz kommt Erkenntnis der Sünde.“

Um ihre Schuld zu sehen, müssen Sünder ihren Charakter prüfen anhand von Gottes großem Maßstab der Gerechtigkeit. Um ihre Mängel zu entdecken, müssen sie in den Spiegel der göttlichen Satzungen schauen. Aber während das Gesetz ihre Sünden offenbart, vermittelt es jedoch kein Heilmittel. Allein das Evangelium Christi kann die begnadigende Vergebung anbieten. Um voller Vergebung da zu stehen, müssen Sünder die Buße ausüben gegenüber Gott, dessen Gesetz übertreten worden ist, und sie müssen den Glauben an Christus üben, der ihr Sühneopfer ist.

Ohne echte Buße kann es keine wahre Bekehrung geben. Viele werden hier getäuscht, und allzu oft erweist sich ihre gesamte Erfahrung als eine Täuschung. Das ist der Grund, warum so viele Menschen, die sich der Kirche angeschlossen haben, nie mit Christus verbunden waren.

„Das Trachten des Fleisches ist Feindschaft gegen Gott; denn es unterwirft sich dem Gesetz Gottes nicht, und kann es auch nicht.“ Bei der Wiedergeburt wird das Herz erneuert durch die göttliche Gnade und in Einklang mit Gott gebracht, weil es Seinem Gesetz unterworfen wird. Wenn diese mächtige Veränderung stattgefunden hat, ist der Sünder vom Tod zum Leben übergegangen sowie von der Sünde in die Heiligkeit übergegangen und von der Übertretung und der Empörung hin zum Gehorsam und der Treue. Das alte Leben der distanzierenden Entfremdung von Gott hat sein Ende gefunden und das neue Leben der Versöhnung und Übereinstimmung, des Glaubens und der Liebe hat begonnen. Dann wird „die vom Gesetz geforderte Gerechtigkeit in uns erfüllt werden, die wir nicht gemäß dem Fleisch wandeln, sondern gemäß dem Geist.“

[Die Andacht stammt aus dem Buch To Be Like Jesus von Ellen White, Tag 29. Dezember]