Werft das Netz auf der rechten Seite des Schiffes aus, so werdet ihr finden! Da warfen sie es aus und konnten es nicht mehr einziehen wegen der Menge der Fische.
Johannes 21,6

Sieben der Jünger waren gemeinsam unterwegs. Sie trugen die schlichten Kleider der Fischer. Wohl waren sie arm an irdischen Gütern, doch reich in der Erkenntnis und im Umgang mit der Wahrheit. Dies zeichnete sie in den Augen des Himmels mit dem höchsten Rang aus – Lehrer zu sein. Sie hatten zwar keine Prophetenschulen besucht, waren aber drei Jahre lang vom besten Erzieher, den die Welt je kannte, unterwiesen worden. Unter Seiner Anleitung waren sie edler, verständiger und vollkommener geworden – zu Werkzeugen, durch welche die Menschen zur Erkenntnis der Wahrheit geführt werden konnten.

Der Abend war angenehm lau, und Petrus, der immer noch eine Vorliebe für Boote und das Fischen hatte, schlug vor, auf den See hinauszufahren und die Netze auszuwerfen. Sie waren alle einverstanden, denn sie brauchten Nahrung und Kleidung, und der Erlös aus einem erfolgreichen nächtlichen Fischzug würde ihnen dazu verhelfen. So fuhren sie mit ihrem Boot hinaus, doch sie fingen nichts. Sie mühten sich die ganze Nacht ab, doch ohne Erfolg. Während dieser beschwerlichen Nachtstunden unterhielten sie sich über ihren abwesenden Herrn und erinnerten sich an die großartigen Erlebnisse, die sie während Seines öffentlichen Wirkens am See miterlebt hatten. Sie fragten sich, was ihnen die Zukunft wohl bringen werde. Beim Ausblick auf die kommende Zeit wurden sie ganz traurig.

Die ganze Zeit über folgten ihnen die Blicke eines einsamen Beobachters am Ufer, der jedoch selbst unsichtbar blieb. Schließlich dämmerte der Morgen. Als das Boot nicht mehr weit vom Ufer entfernt war, sahen die Jünger einen Fremden am Strand stehen. Er fragte sie: „Kinder, habt ihr nichts zu essen?“ Als sie die Frage verneinten, sagte Er zu ihnen: „Werft das Netz auf der rechten Seite des Schiffes aus, so werdet ihr finden! Da warfen sie es aus und konnten es nicht mehr einziehen wegen der Menge der Fische.“ (Johannes 21,5.6)

Johannes erkannte den Fremden und rief Petrus zu: „Es ist der Herr!“ (Johannes 21,7) … Sie waren von Jesus aufgefordert worden, ihre Fischerboote zu verlassen. Er hatte versprochen, aus ihnen Menschenfischer zu machen. Um ihnen dieses Erlebnis erneut in Erinnerung zu rufen und dessen Eindruck zu vertiefen, hatte Er das Wunder noch einmal vollbracht. Seine Tat war eine Erneuerung Seines Auftrags an die Jünger. Sie zeigte ihnen, dass ihre Verpflichtung des von Ihm aufgetragenen Dienstes mit dem Tod ihres Meisters nicht geringer geworden war. Obwohl sie Seine persönliche Gegenwart entbehren und auf die Einkünfte ihres früheren Berufs verzichten mussten, würde sich der auferstandene Erlöser dennoch um sie kümmern. Während sie Sein Werk weiterführten, würde Er für ihre Bedürfnisse sorgen. Jesus hatte eine bestimmte Absicht, als Er sie aufforderte, ihr Netz auf der rechten Seite des Schiffes auszuwerfen. Er selbst stand nämlich dort am Ufer, und dies war die Seite des Glaubens. Arbeiteten sie mit Ihm zusammen, indem sich ihre menschlichen Bemühungen mit Seiner göttlichen Macht verbanden, würde der Erfolg nicht ausbleiben.

[Die Andacht stammt aus dem Buch Lift Him Up von Ellen White, Tag 29. Juni]

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