Wir aber haben nicht den Geist der Welt empfangen, sondern den Geist, der aus Gott ist, sodass wir wissen können, was uns von Gott geschenkt ist.        1. Korinther 2,12

Gottes Wort erforschen

Gottes Absicht ist es, dass selbst schon in diesem Leben sich die Wahrheit Seinem Volk gegenüber ständig offenbart und weiter entfaltet. Es gibt nur einen Weg, auf welchem diese Kenntnis erlangt werden kann. Wir können ein Verständnis des Wortes Gottes ausschließlich mithilfe der Erleuchtung durch genau diesen Geist erlangen, durch welchen das Wort Gottes eingegeben wurde. „Kein Mensch kennt die Gedanken Gottes, sondern nur der Geist Gottes.“ „Denn der Geist erforscht alles, auch die Tiefen Gottes.“ Und die Verheißung des Heilands an Seine Nachfolger lautete: „Wenn aber jener kommt, der Geist der Wahrheit, so wird er euch in die ganze Wahrheit leiten … denn von dem Meinen wird er nehmen und euch verkündigen.“

Gottes Wunsch ist es, dass die Menschen ihr Denkvermögen üben. Und das Studium der Bibel wird die Verstandeskraft stärken und erhöhen in einer Weise, wie es kein anderes Studium bewirken kann. Es ist die beste Übung für das Gehirn sowohl in mentaler als auch geistlicher Hinsicht. Doch müssen wir uns davor hüten, unsere Vernunft zum Abgott zu machen, da ja auch der Verstand der Schwäche und Gebrechlichkeit des menschlichen Wesens unterworfen ist. Wenn wir nicht zulassen wollen, dass die Heilige Schrift unserem Verständnis gegenüber verschleiert ist, sodass wir selbst die einfachsten Wahrheiten nicht nachvollziehen und begreifen können, dann müssen wir die einfältige Lauterkeit und den Glauben eines kleinen Kindes haben, indem wir willig sind zum Lernen und dafür in demütiger Weise flehentlich um die Hilfe des Heiligen Geistes bitten. Ein Gespür für die Macht und die Weisheit Gottes sowie die Wahrnehmung unserer Unfähigkeit, Seine Größe wirklich zu erfassen, sollte uns mit Demut erfüllen, und wir sollten Sein Wort in der Weise öffnen, als träten wir direkt in Seine persönliche Gegenwart, also mit heiliger Ehrfurcht. Wenn wir an die Bibel herantreten, muss unser Denken eine Autorität anerkennen, die uns weit überlegen ist, und unser Herz und unser Sinn müssen sich vor dem großen ICH BIN beugen.

Wir werden in der wahren geistlichen Erkenntnis nur dann vorankommen, wenn wir uns unserer eigenen Beschränktheit bewusst sind sowie unserer kompletten Abhängigkeit von Gott. Allerdings werden alle, die sich der Bibel zuwenden mit einem belehrbaren und gebetserfüllten Geist, um deren Aussagen als das Wort Gottes zu betrachten und entsprechend zu studieren, eine göttliche Erleuchtung empfangen. Es gibt viele Dinge, die ganz offensichtlich schwierig zu verstehen oder ganz schleierhaft sind, welche Gott denen offenlegen und sehr klar verdeutlichen wird, welche auf die beschriebene Art und Weise sich um ein Verständnis dieser Dinge bemühen …

Es gibt „Minen“ der Wahrheit, die von dem ernsthaft Suchenden noch gefunden werden müssen. Christus hat die Wahrheit mit einem Bild dargestellt, das einem im Acker verborgenen Schatz entspricht. Dieser Schatz liegt nicht direkt an der Oberfläche, sondern wir müssen danach graben. Jedoch hängt unser Erfolg des Findens dieses Wahrheitsschatzes nicht so sehr von unserer intellektuellen Fähigkeit ab, sondern vielmehr von unserer Herzensdemut und dem Glauben, welcher sich auf die göttliche Hilfe stützt.

[Die Andacht stammt aus dem Buch To Be Like Jesus von Ellen White, Tag 03. April]