Als aber der HERR sah, dass er hinzutrat, um zu schauen, rief ihm Gott mitten aus dem Dornbusch zu und sprach: Mose, Mose! Er antwortete: Hier bin ich! Da sprach er: Tritt nicht näher heran! Ziehe deine Schuhe aus von deinen Füßen; denn der Ort, wo du stehst, ist heiliges Land!
2. Mose 3,4-5

Die Zeit für Israels Befreiung war gekommen. Aber Gottes Absicht sollte auf eine Art und Weise verwirklicht werden, die allen menschlichen Stolz in den Staub tritt. Der Befreier sollte als demütiger Hirte auftreten, nur mit einem Stab in der Hand. Aber gerade diesen Stab wollte Gott zum Sinnbild Seiner Macht erheben. Als Mose eines Tages am Horeb, dem „Berg Gottes“ (2. Mose 3,1), die Herden weidete, sah er einen Busch in Flammen stehen … Da hörte er eine Stimme aus den Flammen, die ihn bei seinem Namen rief. Mit bebenden Lippen antwortete er: „Hier bin ich!“ (2. Mose 3,4) Er wurde davor gewarnt, ohne Ehrfurcht näherzukommen …

Demut und Ehrfurcht sollten das Benehmen aller kennzeichnen, die in Gottes Gegenwart treten. In Jesu Namen dürfen wir voller Zuversicht zu Gott kommen, aber wir dürfen uns Ihm nicht mit der kühnen Überheblichkeit nahen, als stehe Er mit uns auf gleicher Stufe. Es gibt Menschen, die den großen, allmächtigen, heiligen Gott, „der da wohnt in einem Licht, zu dem niemand kommen kann“ (1. Timotheus 6,16b), in einer Art anreden, als sprächen sie mit ihresgleichen oder gar mit einem Untergebenen. Manche verhalten sich in Seinem Haus, wie sie das im Audienzsaal eines irdischen Herrschers nie wagen würden. Sie sollten sich daran erinnern, dass sie vor das Angesicht dessen treten, den die Seraphim anbeten und vor dem die Engel ihr Angesicht verhüllen. Gott gebührt höchste Verehrung, und wer sich Seiner Gegenwart wirklich bewusst ist, wird sich in Demut vor Ihm beugen …

Als Mose in ehrfürchtiger Bewunderung vor Gott stand, hörte er die Worte: „… So geh nun hin, ich will dich zum Pharao senden, damit du mein Volk, die Israeliten, aus Ägypten führst.“ (2. Mose 3,10)

Bestürzt, ja entsetzt über diesen Befehl wich Mose zurück …Mose sah Schwierigkeiten vor sich, die unüberwindlich zu sein schienen. Welchen Beweis konnte er seinem Volk liefern, dass Gott ihn tatsächlich gesandt hatte? … Nun erhielt er Beweise, die seine Sinne ansprachen. Zuerst sollte er seinen Stock auf die Erde werfen. Als er es tat, verwandelte sich dieser in eine Schlange, „und Mose floh vor ihr“ (2. Mose 4,3). Dann erhielt er den Befehl, sie zu packen. In seiner Hand wurde sie wieder zum Stock … Mit diesen Zeichen versicherte der Herr Mose, dass Sein eigenes Volk wie auch der Pharao davon überzeugt werden würden, dass sich hier ein Mächtigerer als der König von Ägypten offenbarte …

Gott segnete seinen bereitwilligen Gehorsam. Mose wurde redegewandt, zuversichtlich, selbstbeherrscht und bestens für das größte Werk geeignet, das jemals einem Menschen übertragen wurde. Das ist ein Beispiel dafür, wie Gott eingreift, um denen Charakterstärke zu verleihen, die Ihm ganz vertrauen und vorbehaltlos Seinen Befehlen nachkommen.

[Die Andacht stammt aus dem Buch Lift Him Up von Ellen White, Tag 3. Juli]

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