Das Gesetz des HERRN ist vollkommen, es erquickt die Seele.
Psalm 19,8

Wo immer Esra wirkte, stets wurde das Studium der heiligen Schriften neu belebt. Man setzte Lehrer ein, die das Volk unterwiesen. Das Gesetz des Herrn wurde verherrlicht und geehrt. Man forschte in den Büchern der Propheten, und die Aussagen, die das Kommen des Messias ankündigten, brachten manchem traurigen und müden Herzen Hoffnung und Trost.

Fast 2500 Jahre sind vergangen, seit Esra „sein Herz darauf richtete, das Gesetz des Herrn zu erforschen und danach zu tun“ (Esra 7,10), doch diese Zeitspanne hat die Wirkung seines frommen Beispiels nicht beeinträchtigt. All die Jahrhunderte hindurch hat der Bericht über sein gottgefälliges Leben in vielen Gläubigen den Entschluss geweckt, ebenfalls die Gebote Gottes zu erforschen und nach ihnen zu handeln.

Esras Beweggründe waren edel und heilig. Bei allem, was er tat, drängte ihn eine tiefe Liebe zu den Menschen. Das Mitleid und Zartgefühl, das er den vorsätzlichen und den unwissenden Sündern entgegenbrachte, sind ein Musterbeispiel für all diejenigen, die Reformen herbeiführen wollen. Wo es die Rechtsgrundsätze erfordern, müssen Gottes Diener unerschütterlich wie ein Fels sein, aber gleichzeitig Mitgefühl und Nachsicht aufbringen. Wie Esra müssen sie den Gesetzesübertretern den Weg zum Leben weisen, indem sie ihnen die Grundsätze einprägen, die allem rechten Tun zugrundeliegen.

In diesem Zeitalter, in dem Satan durch mancherlei Mittel die Augen von Männern und Frauen vor den verbindlichen Ansprüchen des Gesetzes Gottes zu schließen versucht, brauchen wir Menschen, die viele dazu bringen können, dass sie „Ehrfurcht vor Gottes Geboten“ bekommen (Esra 10,3). Echte Reformer werden gebraucht, die Sünder auf den großen Gesetzgeber hinweisen, damit sie lernen, dass „das Gesetz des Herrn vollkommen [ist], es erquickt die Seele“ (Psalm 19,8). Wir brauchen Menschen, die in der Heiligen Schrift bewandert sind, die in Wort und Tat die Gebote Jahwes hochhalten und den Glauben zu stärken versuchen. Wir brauchen dringend Lehrer, die die Herzen mit Ehrfurcht und Liebe für die Heilige Schrift erfüllen.

Die weitverbreitete Bosheit geht in großem Maß darauf zurück, dass die Bibel nicht gelesen, geschweige denn befolgt wird. Wenn man das Wort Gottes beiseitelegt, verwirft man auch dessen Kraft, die bösen Leidenschaften des natürlichen Herzens zu zügeln …

Auch in den letzten Tagen dieser Weltgeschichte gilt noch immer, was einst am Sinai verkündet wurde: „Du sollst keine anderen Götter neben mir haben.“ (2. Mose 20,3) Menschen haben ihren Willen dem Willen Gottes entgegengestellt, können aber die Worte der Gebote nicht zum Schweigen bringen. Der menschliche Verstand kann seiner Verpflichtung einer höheren Macht gegenüber nicht ausweichen. Mit einer Fülle von Theorien und Mutmaßungen mögen die Menschen die Wissenschaft in einen Gegensatz zur Offenbarung stellen und so Gottes Gesetz beseitigen. Aber immer stärker verschafft sich das Gebot Gehör: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, anbeten und ihm allein dienen!“ (Matthäus 4,10)

[Die Andacht stammt aus dem Buch Lift Him Up von Ellen White, Tag 31. Mai]

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