„Der Gottlose verlasse seinen Weg

und der Übeltäter seine Gedanken;

und er kehre um zu dem HERRN,

so wird er sich über ihn erbarmen.“  – Jesaja 55,7

Hast du, lieber Leser, deinen eigenen Weg gewählt? Bist du weit von Gott abgekommen? Wolltest du die Früchte der Gesetzesübertretung genießen und hast doch nur erfahren müssen, wie sie auf deinen Lippen zu Asche wurden? Und sitzt du nun, da deine Lebenspläne vereitelt und deine Hoffnungen dahin sind, einsam und verlassen da? Jene Stimme, die schon lange zu deinem Herzen gesprochen hat, die du aber nicht beachten wolltest, erreicht dich deutlich und klar: „Auf, macht euch davon! Denn dieses Land ist kein Ruheort mehr, wegen der Unreinheit, die Verderben anrichtet, und zwar ein gewaltiges Verderben.“ (Micha 2,10) …

Höre nicht darauf, wenn dir der Feind einflüstert, so lange von Christus fernzubleiben, bis du dich selbst gebessert hast und gut genug bist, zu Gott zu kommen. Wenn du so lange warten willst, wirst du nie kommen. Wenn Satan auf deine schmutzige Kleidung zeigt, dann wiederhole die Verheißung des Erlösers: „Wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen.“ (Johannes 6,37) Sage dem Feind, dass das Blut von Jesus Christus von aller Sünde reinigt! Mache dir das Gebet von David zu eigen: „Entsündige mich …, dass ich rein werde; wasche mich, dass ich schneeweiß werde!“ (Psalm 51,9)

Die Ermahnungen des Propheten an Juda, auf den lebendigen Gott zu blicken und auf Seine Gnadenangebote einzugehen, waren nicht vergeblich. Einige nahmen sie ernst und wandten sich von ihren Götzen ab – hin zur Anbetung Jehovas. Sie lernten, die Liebe, die Gnade und das zärtliche Mitgefühl ihres Schöpfers zu erkennen. Und als in der Geschichte von Juda düstere Zeiten kamen und nur ein Überrest im Land zurückblieb, sollten die Worte des Propheten in einer entschiedenen Reformation Frucht bewirken. „Zu der Zeit wird der Mensch auf den blicken, der ihn gemacht hat“, verkündigte Jesaja, „und seine Augen werden auf den Heiligen Israels schauen; und er wird nicht mehr blicken auf die Altäre, die seine Hände gemacht haben, und nicht schauen auf das, was seine Finger gemacht haben, auf die Bilder der Aschera und auf die Rauchopfersäulen.“ (Jesaja 17,7.8)

Viele sollten den Einen schauen, den ganz Liebenswürdigen, „auserkoren unter vielen Tausenden“ (Hoheslied 5,10).  — Macht und Ohnmacht, 215f

Zum Nachdenken: Warum fleht Gott so innig um meine Reue? Wie kann ich verhindern, Seine Gnade als selbstverständlich zu betrachten?