„Der Geist des Herrn ist auf mir, weil er mich gesalbt hat, den Armen frohe Botschaft zu verkünden; er hat mich gesandt, zu heilen, die zerbrochenen Herzens sind.“ – Lukas 4,18
Die Galiläer, die vom Passahfest zurückkehrten, berichteten über das wunderbare Wirken von Jesus. Die Ablehnung, die die Würdenträger von Jerusalem den Taten von Jesus entgegenbrachten, bahnte Ihm den Weg in Galiläa. Viele Menschen beklagten sich über die Missstände im Tempel sowie über die Habgier und Überheblichkeit der Priester. Sie hofften, dass dieser Mann, der die Obersten aus dem Tempel getrieben hatte, der erwartete Befreier sein werde. Nun gab es Neuigkeiten, die ihre höchsten Erwartungen zu bestätigen schienen. Es wurde berichtet, der Prophet habe sich selbst als Messias ausgegeben.
Aber die Einwohner von Nazareth glaubten nicht an Ihn. Darum ging Jesus auf dem Weg nach Kana an dieser Stadt vorbei. Er erklärte Seinen Jüngern, dass ein Prophet in seiner Heimat nichts gelte. Viele beurteilen den Charakter eines Menschen nach dem, was sie selbst wahrnehmen können. Die Engstirnigen und weltlich Gesinnten beurteilten Jesus nach Seiner niedrigen Herkunft, Seinen einfachen Kleidern und Seiner täglichen Arbeit. Sie konnten die Reinheit Seines Wesens, das keinen Makel von Sünde aufwies, nicht erkennen.
Die Nachricht über die Rückkehr von Jesus nach Kana verbreitete sich bald in ganz Galiläa und brachte den Leidenden und Bedrückten neue Hoffnung. Diese Neuigkeiten machten einen jüdischen Beamten, der in Kapernaum im königlichen Dienst stand, hellhörig. Der Sohn des Beamten litt an einer scheinbar unheilbaren Krankheit. Die Ärzte erwarteten schon seinen Tod. Als der Vater aber von Jesus hörte, entschloss er sich, Ihn um Hilfe zu bitten. Das Kind war sehr schwach. Man befürchtete, dass es die Rückkehr des Vaters nicht mehr erleben würde. Trotzdem wollte der vornehme Mann persönlich zu Jesus gehen, um seine Sache vorzubringen. Er hoffte, die Bitten eines Vaters würden das Mitgefühl des großen Arztes wecken …
Wie Jakob erlangte auch dieser Beamte den Sieg. Der Retter kann sich dem Menschen, der sich an Ihn klammert und Ihn in seiner Not anfleht, nicht entziehen. „Geh hin“, sagte Jesus, „dein Sohn lebt!“ (Johannes 4,50) Der Beamte verließ den Erlöser mit einem Frieden und einer Freude, die er noch nie zuvor erlebt hatte. Er glaubte, dass sein Sohn gesund werden wird. Voller Zuversicht vertraute er Christus, dem Erlöser. — Sieg der Liebe, 178f
Zum Nachdenken: Weshalb lässt Jesus mich manchmal im Feuerofen der Trübsal?