„Ich und der Vater sind eins.“ – Johannes 10,30
Der ganze Himmel hatte Freude daran, die Herrlichkeit des Schöpfers zu bezeugen und Ihn zu loben. Solange Gott auf diese Weise geehrt wurde, herrschten überall Friede und Freude. Doch nun störte ein Misston die himmlische Harmonie. Eigenruhm und Selbsterhöhung entsprachen nicht Gottes Willen und weckten düstere Vorahnungen bei denen, für die der Ruhm Gottes Vorrang hatte. Die himmlische Ratsversammlung verhandelte mit Luzifer. Der Sohn Gottes machte ihn auf die Größe, Güte und Gerechtigkeit des Schöpfers sowie auf die Unwandelbarkeit Seines Gesetzes aufmerksam. Gott selbst hatte die himmlische Ordnung eingesetzt. Mit dem Abweichen würde Luzifer seinen Schöpfer entehren und sich ins Verderben stürzen. Aber die in unendlich großer Liebe und Barmherzigkeit ausgesprochene Warnung erregte nur seinen Widerstand. Luzifer war von der Eifersucht auf Christus vollkommen beherrscht und handelte umso entschlossener.
Der Stolz auf seine eigene Herrlichkeit nährte das Verlangen nach einer Vormachtstellung. Die hohen Ehren, die Luzifer übertragen worden waren, schätzte er nicht als Gabe Gottes, und sie weckten keine Dankbarkeit gegenüber seinem Schöpfer. Er rühmte sich seiner Klugheit und erhabenen Stellung und wollte Gott gleich sein. Die himmlischen Heerscharen liebten und verehrten ihn. Engel freuten sich, seine Anordnungen auszuführen; seine Weisheit und seine Herrlichkeit überragten sie alle. Dennoch war der Sohn Gottes der anerkannte Souverän des Himmels, eins in Macht und Gewalt mit dem Vater. Bei allen Beratungen Gottes war Christus zugegen, während Luzifer nicht so tief in alle Pläne Gottes eingeweiht wurde. „Warum sollte Christus eine Vormachtstellung haben?”, fragte sich dieser mächtige Engel. „Warum wird er mehr geehrt als ich?“
Luzifer verließ seinen Platz in der unmittelbaren Umgebung Gottes und säte den Geist der Unzufriedenheit unter die Engel. Eine Zeit lang verbarg er seine wahren Absichten in geheimnisvoller Verschwiegenheit unter einer scheinbaren Ehrfurcht vor Gott. Dabei versuchte er, über die Gesetze, die das Leben der himmlischen Wesen regelten, Unzufriedenheit zu säen. Satan redete ihnen ein, diese Ordnungen bestünden aus unnötigen Einschränkungen. Er drängte die Engel dazu, aufgrund ihrer natürlichen Heiligkeit den Vorgaben ihres eigenen Willens zu folgen …
Gott hatte in Seiner Barmherzigkeit lange Geduld mit Luzifer. — Vom Schatten zum Licht, 450f
Zum Nachdenken: Hat Satan mich schon benutzt, um in meiner Familie, unter Freunden oder Kollegen Uneinigkeit zu verbreiten? Wie kann ich vermeiden, auf diese Weise ein Werkzeug des Bösen zu werden?