„Verachtet war er und verlassen von den Menschen,

ein Mann der Schmerzen und mit Leiden vertraut;

wie einer, vor dem man das Angesicht verbirgt,so

verachtet war er, und wir achteten ihn nicht.“ – Jesaja 53,3

Durch Gottes Vorsehung wurde Johannes an einen Ort gebracht, wo sich ihm Christus auf wunderbare Weise offenbaren und ihm göttliche Wahrheit zur Erleuchtung der Gemeinden übermitteln konnte.

Durch die Verbannung des Johannes hatten die Feinde der Wahrheit gehofft, die Stimme des treuen Zeugen Gottes für immer zum Schweigen zu bringen. Aber auf Patmos erhielt der Apostel Botschaften, deren Einfluss die Gemeinde bis zum Ende der Zeit fortwährend stärken sollte. Die Männer, die Johannes in die Verbannung geschickt hatten, waren nach wie vor für ihre falsche Entscheidung verantwortlich, dienten aber als Werkzeuge in der Hand Gottes, um die Absicht des Himmels auszuführen. Gerade ihr Bemühen, das Licht auszulöschen, ließ die Wahrheit in umso klareren Konturen erscheinen.

Es war an einem Sabbat, als der Herr der Herrlichkeit dem verbannten Apostel erschien. Johannes hielt den Sabbat auf Patmos ebenso heilig wie zu jener Zeit, als er in den Städten und Dörfern Judäas den Menschen die Erlösung verkündet hatte. Er beanspruchte für sich persönlich die göttlichen Zusagen, die sich auf diesen Tag bezogen. Er schrieb: „Ich war im Geist am Tag des Herrn, und ich hörte hinter mir eine gewaltige Stimme, wie von einer Posaune, die sprach: Ich bin das A und das O, der Erste und der Letzte! … Und ich wandte mich um und wollte nach der Stimme sehen, die mit mir redete; und als ich mich umwandte, da sah ich sieben goldene Leuchter, und mitten unter den sieben Leuchtern Einen, der dem Sohn des Menschen glich, bekleidet mit einem Gewand, das bis zu den Füßen reichte, und um die Brust gegürtet mit einem goldenen Gürtel.“ (Offenbarung 1,10-13)

Johannes hatte allerlei Vorzüge genossen. Er hatte seinen Meister in Gethsemane gesehen, als dessen Gesicht im Todeskampf von Blutstropfen gezeichnet war; und „seine Gestalt hässlicher war als die anderer Leute und sein Aussehen als das der Menschenkinder“ (Jesaja 52,14). Er hatte Jesus in den Händen der römischen Soldaten gesehen, mit einem alten Purpurmantel bekleidet und einer Dornenkrone auf Seinem Haupt. Er hatte Ihn auf Golgatha am Kreuz hängen sehen, die Zielscheibe grausamen Spotts und gemeiner Schmähungen. Nun wurde es Johannes geschenkt, seinen Herrn erneut zu sehen. Wie ganz anders war aber jetzt Seine Erscheinung! Er war kein Mann der Schmerzen mehr, von Menschen verachtet und geschmäht. Jetzt war Er in ein Gewand gekleidet, das in himmlischem Glanz leuchtete … Seine Stimme war „wie großes Wasserrauschen … und sein Angesicht leuchtete, wie die Sonne scheint. Und er hatte sieben Sterne in seiner rechten Hand, und aus seinem Munde ging ein scharfes, zweischneidiges Schwert“ (Offenbarung 1,14-16), ein Sinnbild der Macht Seines Wortes. Auf Patmos strahlte die Herrlichkeit des auferstandenen Herrn.  — Gute Nachricht für alle, 437

Zum Nachdenken: Wie hat Gott sich mir in schwierigen Umständen offenbart?