„Gott aber, wird er nicht seinen Auserwählten Recht schaffen, die Tag und Nacht zu ihm rufen?“ – Lukas 18,7
„So ist das Recht zurückgedrängt, und die Gerechtigkeit steht ferne. Denn die Wahrheit ist gestürzt auf dem Marktplatz, und die Geradheit findet keinen Eingang. So geschieht es, dass die Wahrheit fehlt, und wer sich vom Bösen fernhält, wird beraubt.“ (Jesaja 59,14.15) Das erfüllte sich im irdischen Leben von Christus. Er war loyal gegen Gottes Gebote und kümmerte sich nicht um die menschlichen Traditionen und Vorschriften, die man an ihre Stelle gesetzt hatte. Dafür wurde Er gehasst und drangsaliert. Diese Geschichte wiederholt sich. Die Gesetze und Überlieferungen des Menschen werden über das Gesetz Gottes erhoben. Wer Gottes Geboten treu bleibt, wird zur Zielscheibe von Anschuldigungen und Verfolgung. Weil Christus Gott die Treue hielt, warf man Ihm vor, den Sabbat zu brechen und Gott zu lästern. Man erklärte Ihn für besessen und verleumdete Ihn als Beelzebub. In gleicher Weise werden Seine Nachfolger angeklagt und in ein falsches Licht gestellt. Satan hofft, sie so zur Sünde zu verleiten und Gott zu verunehren.
Mit dem Charakter des Richters im Gleichnis, der weder Gott fürchtete noch auf Menschen Rücksicht nahm, machte Christus deutlich, in welchem Zustand sich die Justiz damals befand und was sich bald bei Seinem Prozess abspielen sollte. Er möchte, dass Sein Volk zu allen Zeiten begreift, wie wenig es sich am Tag der Not auf irdische Regenten oder Richter verlassen kann. Gottes auserwähltes Volk wird häufig vor Amtsträgern stehen müssen, die sich nicht von Gottes Wort führen und beraten lassen, sondern ihren eigenen ungeheiligten, ungezügelten Impulsen folgen.
Im Gleichnis des ungerechten Richters zeigt Christus, wie wir uns verhalten sollten: „Sollte Gott nicht auch Recht schaffen seinen Auserwählten, die zu ihm Tag und Nacht rufen?“ (Lukas 18,7) Christus, unser Beispiel, unternahm keinen Versuch, sich selbst zu rechtfertigen oder zu befreien. Er befahl Seine Sache Gott an. So sollen auch Seine Nachfolger nicht anklagen, verdammen oder sich mit Gewalt befreien.
Geraten wir in scheinbar unerklärliche Bedrängnis, sollen wir uns davon nicht den Frieden rauben lassen. Lass keine Leidenschaft aufkommen, egal wie ungerecht man dich behandelt. Wenn wir Gedanken der Vergeltung hegen, schaden wir uns selbst. Wir untergraben unser Vertrauen in Gott und betrüben den Heiligen Geist. Wir haben einen Zeugen an unserer Seite, einen Himmelsboten, der ein Banner gegen den Feind für uns aufrichten wird. Er wird uns in die hellen Strahlen der Sonne der Gerechtigkeit einschließen und für Satan unerreichbar machen. Er kann den Schutzschirm aus heiligem Licht nicht durchdringen. — Christ’s Object Lessons, 170f
Zum Nachdenken: Wenn ich für Unrecht nicht Vergeltung suche, wie wird Gott für mein Recht sorgen?