„Er wird seine Herde weiden wie ein Hirte;

die Lämmer wird er in seinen Arm nehmen

und im Bausch seines Gewandes tragen;

die Mutterschafe wird er sorgsam führen.“  – Jesaja 40,11

Christus bezog diese Vorhersagen auf sich selbst und zeigte damit, wie gegensätzlich Sein Charakter zu dem der Führer Israels war. Die Pharisäer hatten eben ein „Schaf“ aus der Herde vertrieben, weil es gewagt hatte, die Macht von Christus zu bezeugen. Sie hatten einen Menschen aus der Synagoge ausgestoßen, den der wahre Hirte zu sich zog. Dadurch gaben sie zu erkennen, dass sie nichts über das Werk wussten, das ihnen anvertraut worden war. Sie erwiesen sich damit des Vertrauens unwürdig, Hirten der Gemeinde zu sein. Jesus zeigte nun den Unterschied zwischen ihnen und dem guten Hirten auf und wies dabei auf sich selbst, den wahren Hirten der Herde Gottes hin. Doch bevor Er dies tat, verglich Er sich noch mit einem anderen Bild.

Er sagte: „Wer nicht zur Tür hineingeht in den Schafstall, sondern steigt anderswo hinein, der ist ein Dieb und ein Räuber. Der aber zur Tür hineingeht, der ist der Hirte der Schafe.“ (Johannes 10,1.2) Die Pharisäer merkten nicht, dass sich diese Worte gegen sie richteten. Als sie noch über deren Bedeutung nachdachten, fügte Jesus deutlicher hinzu: „Ich bin die Tür. Wenn jemand durch mich hineingeht, wird er gerettet werden und wird ein und aus gehen und Weide finden. Der Dieb kommt nur, um zu stehlen, zu töten und zu verderben; ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es im Überfluss haben.“ (V. 9.10)

Christus ist die Tür zu Gottes Herde. Durch diese Tür haben alle Seine Kinder von jeher Eingang gefunden. In Jesus sahen sie „Gottes Lamm, das der Welt Sünde trägt“ (Johannes 1,29), denn Er wurde in verschiedenen Bildern dargestellt – durch den Opferdienst vorgeschattet, in der Offenbarung durch die Propheten bekanntgemacht, in der Unterweisung an Seine Jünger enthüllt und durch die Wunder zum Wohl der Menschen erwiesen. Durch Ihn wurden sie in den Stall Seiner Gnade gebracht …

Die Pharisäer waren nicht durch die Tür in den Stall hineingegangen. Sie waren anderswo als bei Christus eingestiegen und erfüllten nicht die Aufgabe eines wahren Hirten.  — Sieg der Liebe, 462

Zum Nachdenken: Wenn Jesus die Tür zum Pferch der Herde Gottes ist, welche Aufgabe habe ich dann als Unterhirte, der für Ihn und mit Ihm arbeitet?