Wenn er seine Schafe herausgelassen hat, geht er vor ihnen her; und die Schafe folgen ihm nach, denn sie kennen seine Stimme. Johannes 10,4

Ein orientalischer Hirte treibt seine Herde nicht an. Er wendet weder Gewalt an, noch arbeitet er mit Einschüchterung. Er geht vor ihnen her und ruft sie. Sie kennen seine Stimme und gehorchen seinem Ruf. So macht es auch der Erlöser bei Seinen Schafen. Die Bibel sagt: „Wie eine Schafherde hast du dein Volk diesen Weg geführt, Mose und Aaron waren deine Hirten.“ (Psalm 77,21) Und durch den Propheten Jeremia erklärte Jesus: „Ich habe dich je und je geliebt, darum habe ich dich zu mir gezogen aus lauter Güte.“ (Jeremia 31,3) Er zwingt keinen, Ihm zu folgen. „Mit menschlichen Seilen habe ich sie gezogen“, sagte Er, „mit Stricken der Liebe“ (Hosea 11,4).

Die Jünger folgen Jesus nicht aus Angst vor Strafe oder wegen der Hoffnung auf ewigen Lohn. Sie betrachten Seine einzigartige Liebe, die sich in Seinem ganzen Erdenleben von der Krippe in Bethlehem bis zum Kreuz auf Golgatha offenbart. Sein Anblick zieht sie an, erweicht und überwältigt das Herz. Liebe erwacht in ihren Herzen. Sie hören Seine Stimme und folgen Ihm.

So wie der Hirte seiner Herde vorausgeht und zuerst den Gefahren auf dem Weg entgegentritt, ist es auch bei Jesus und Seinem Volk. „Und wenn er alle seine Schafe hinausgelassen hat, geht er vor ihnen her.“ (Johannes 10,4) Der Pfad zum Himmel ist durch die Fußspuren von Jesus geweiht. Mag er auch steil und rau sein, Jesus ist diesen Weg gegangen. Seine Füße haben die spitzen Dornen niedergetreten, um uns den Weg leichter zu machen. Jede Last, die uns zum Tragen auferlegt wurde, hat Er Selbst getragen.

Obwohl Jesus in die Gegenwart Gottes aufgefahren ist und den Thron des Universums mit Seinem Vater teilt, hat Er nichts von Seinem barmherzigen Wesen verloren. Auch heute ist dasselbe liebevolle und mitfühlende Herz für alle Nöte der Menschen offen. Heute streckt Er seine durchbohrte Hand aus, um Sein Volk in der Welt in reichem Maß zu segnen. „Sie werden niemals verlorengehen, und niemand wird sie aus meiner Hand reißen.“ (Johannes 10,28)

Wer sich Christus übergeben hat, ist in Seinen Augen kostbarer als die ganze Welt. Der Erlöser hätte alle Todesqualen von Golgatha erduldet, um auch nur einen einzigen Menschen für Sein Reich zu retten. Niemals wird Er jemanden aufgeben, für den Er gestorben ist. Solange Seine Nachfolger sich nicht von Ihm abwenden, wird Jesus sie festhalten.

In allen Anfechtungen haben wir einen Helfer, der nie versagt hat. Er lässt uns nicht allein gegen die Versuchung und das Böse kämpfen, sodass wir schließlich von Sorgen und Lasten erdrückt werden. Obwohl Er jetzt für das menschliche Auge verborgen ist, vernimmt der Gläubige doch Seine Stimme: „Fürchte dich nicht! Ich bin bei dir!“ „Ich bin … der Lebendige. Ich war tot, und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit.“ (Offenbarung 1,17.18)

[Die Andacht stammt aus dem Buch Lift Him Up von Ellen White, Tag 9. Juli]

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