„Wer will verdammen? Christus Jesus ist hier, der gestorben ist, ja mehr noch, der auch auferweckt ist, der zur Rechten Gottes ist und für uns eintritt.“  – Römer 8,34

Als die Leute die Jünger vom Ölberg nach Jerusalem zurückkommen sahen, erwarteten sie, in ihren Gesichtern Kummer, Beschämung und Niedergeschlagenheit zu lesen. Tatsächlich erblickten sie Freude und Triumph. Die Jünger trauerten keinen enttäuschten Hoffnungen nach. Sie hatten den auferstandenen Erlöser gesehen, und die Worte Seiner Abschiedsverheißung klangen ihnen noch immer im Ohr.

Wie von Christus befohlen, warteten sie in Jerusalem auf die Verheißung des Vaters: die Ausgießung des Geistes. Gleichzeitig waren sie nicht untätig. Die Bibel berichtet, „sie waren allezeit im Tempel und priesen und lobten Gott“ (Lukas 24,53). Sie trafen sich auch, um gemeinsam ihre Anliegen im Namen Jesu vor den Vater zu bringen. Sie wussten, dass sie einen Stellvertreter im Himmel hatten, einen Fürsprecher am Thron Gottes. Ehrfürchtig beugten sie sich in ernstem Gebet und wiederholten die Zusicherung: „Was ihr den Vater bitten werdet in meinem Namen, wird er euch geben. Bis jetzt habt ihr nichts gebeten in meinem Namen. Bittet, und ihr werdet empfangen, damit eure Freude völlig sei!“ (Johannes 16,23.24) Höher und immer höher streckten sie die Hand des Glaubens aus. Ihr mächtiges Argument lautete: „Christus ist es doch, der gestorben ist, ja mehr noch, der auch auferweckt ist, der auch zur Rechten Gottes ist, der auch für uns eintritt!“ (Römer 8,34)

Während die Jünger auf die Erfüllung des Versprechens warteten, demütigten sie ihre Herzen durch echte Reue und bekannten ihren Unglauben. Sie dachten zurück an die Worte, die Christus vor Seinem Tod zu ihnen gesprochen hatte. Jetzt verstanden sie ihre Bedeutung besser. Wahrheiten kamen ihnen in den Sinn, die sie schon vergessen hatten und an die sie sich jetzt gegenseitig erinnerten. Sie machten sich Vorwürfe, wie sie den Heiland nur so missverstehen konnten. Szene für Szene zog Sein wundervolles Leben noch einmal an ihrem inneren Auge vorüber. Als sie über Sein reines, heiliges Leben nachdachten, wurden sie so tief von dem Wunsch ergriffen, lebendige Zeugen für den so liebenswerten Charakter Christi zu sein, dass sie meinten, dafür könne keine Mühe zu viel und kein Opfer zu groß sein. Ach, könnten wir doch nur die letzten drei Jahre noch einmal erleben, dachten sie, wie anders würden wir uns verhalten! — Acts of the Apostles, 35f

Zum Nachdenken: Nehme ich es als selbstverständlich hin, was Jesus zurzeit in meinem Leben und im Himmel für mich tut? Wie kann ich jeden Augenblick meiner Zeit mit Jesus wertschätzen?