„O Gott, sei mir Sünder gnädig!“  – Lukas 18,13

Wenn das Gewissen erwacht, rufen viele, die wegen lang praktizierter Sünden von körperlichen Problemen geplagt werden: „Herr, sei mir Sünder gnädig! Mach mich zu Deinem Kind!“ Dann sollte der Prediger starken Glauben zeigen und dem Leidenden erklären, dass es für jeden Bereuenden Hoffnung gibt und alle, die sich nach Hilfe und Annahme sehnen, in Jesus Befreiung und Frieden finden können. Wer einer bedrängten Seele, die unbedingt Worte der Hoffnung braucht, so sanftmütig und liebevoll das Evangelium bringt, ist ein Bote des Einen, der sich für die Menschheit hingab. Wenn er hilfreiche, passende Worte findet und am Krankenbett für den Leidenden betet, wird Jesus handeln. Gott spricht durch menschliche Lippen. Das Herz tut sich auf. Das Menschliche kommt mit dem Göttlichen in Berührung.

Der Prediger sollte aus Erfahrung wissen, dass die sanfte, lindernde Kraft der Gnade Christi Gesundheit, Frieden und tiefe Freude bringt. Er sollte Christus als den Einen kennen, der die Müden und Beladenen einlädt, zu Ihm zu kommen und Ruhe zu finden. Er darf nie vergessen, dass jedes menschliche Werkzeug, durch das Gott geistlichen Segen austeilen möchte, ständig von der liebevollen Gegenwart des Heilands umgeben ist. Dieses Bewusstsein wird seinen Glauben lebendig und seine Bitten ernst machen.

Dann kann er den Hilfesuchenden die gesund machende Kraft der Wahrheit Gottes bringen. Er kann von den Heilungen berichten, die Christus vollbrachte, und die Gedanken der Kranken auf Ihn als den großen Arzt lenken, der Licht und Leben, Trost und Frieden ist. Er kann sie ermutigen, nicht zu verzweifeln, weil der Heiland sie liebt; und wenn sie sich Ihm übergeben, stehen sie unter Seiner Liebe, Gnade und schützenden Macht. Er soll sie drängen, in Gottes Verheißungen zu ruhen, denn Er, der all das zugesagt hat, ist ihr bester und treuster Freund. Bemüht er sich, den Blick auf den Himmel zu lenken, wird er merken, dass der Gedanke an das liebevolle Mitgefühl des Einen, der genau weiß, wo der heilende Balsam anzuwenden ist, den Kranken innerlich ruhig und still werden lässt. — Gospel Workers, 213f

Zum Nachdenken: Eine gute Freundschaft braucht Zeit und Aufmerksamkeit, Austausch und Fürsorge. Wie gut ist meine Freundschaft mit Jesus?