„Mir aber sei es fern, mich zu rühmen als nur des Kreuzes unseres Herrn Jesus Christus, durch das mir die Welt gekreuzigt ist und ich der Welt.“  — Galater 6,14

Die geweihten Boten, die in den ersten Jahren des Christentums einer untergehenden Welt die frohe Botschaft der Erlösung brachten, achteten darauf, dass nicht ein Gedanke an die eigene Ehre ihre Darstellung von Christus als dem Gekreuzigten trüben konnte. Keiner strebte danach, das Sagen zu haben oder eine besondere Stellung einzunehmen. Das Ich war im Heiland verborgen. Begeistert sprachen sie von dem großartigen Plan der Erlösung und dem Leben Jesu, des Urhebers und Vollenders dieses Planes. Christus, derselbe gestern, heute und in Ewigkeit – das war der Mittelpunkt ihres Redens.

Würden die heutigen Lehrer des Wortes Gottes das Kreuz Christi erheben, höher und immer höher, würde ihr Dienst viel mehr Wirkung zeigen. Wenn man Sünder dazu bringen kann, sich einmal ernsthaft das Kreuz vor Augen zu halten und den Blick allein auf den gekreuzigten Erlöser zu richten, dann wird ihnen bewusst werden, wie tief Gottes Erbarmen und wie schlimm die Sünde ist.

Jesu Tod beweist Gottes große Liebe zum Menschen. Durch ihn wird unsere Erlösung zur Gewissheit. Einem Christen das Kreuz zu nehmen, wäre, als würde man die Sonne vom Himmel reißen. Das Kreuz bringt uns in Gottes Gegenwart und versöhnt uns mit Ihm. Mit dem Mitgefühl und der Nachsichtigkeit eines liebenden Vaters sieht Jehova auf die Leiden, die Sein Sohn durchmachte, um die Menschheit vom ewigen Tod zu retten, und nimmt uns an in dem Geliebten.

Erst das Kreuz macht die Einheit zwischen der Menschheit und dem Vater möglich. Alle unsere Hoffnungen hängen am Kreuz. Von ihm leuchtet das Licht erlösender Liebe. Wenn der Sünder am Fuß des Kreuzes zu dem Einen aufschaut, der zu seiner Rettung starb, darf er in ungetrübter Freude jubeln, denn seine Sünden sind vergeben. Kniet er im Glauben am Kreuz, hat er den höchsten Punkt erreicht, zu dem ein Mensch aufsteigen kann.

Durch das Kreuz lernen wir, dass die Liebe des himmlischen Vater zu uns unendlich ist. Ist es da ein Wunder, dass Paulus ausruft: „Mir aber sei es fern, mich zu rühmen als nur des Kreuzes unseres Herrn Jesus Christus“? (Galater 6,14) — The Acts of the Apostles, 209f

Zum Nachdenken: Wenn alle meine Hoffnungen davon abhängen, was Jesus am Kreuz erwirkt hat, wie oft sollte ich Gott dann für das erstaunliche Opfer Seines Geliebten danken? Wie oft knie ich am höchsten Punkt meines Seins – am Fuß von Jesu Kreuz?