Glaubwürdig ist das Wort und aller Annahme wert, dass Christus Jesus in die Welt gekommen ist, um Sünder zu retten, von denen ich der größte bin.

1. Timotheus 1,15

Das Heiligtum in Zeiten des Alten Testaments

Der wichtigste Teil der täglichen Arbeit am Heiligtum war der Dienst, der zugunsten der einzelnen Personen durchgeführt wurde. Der reumütige Sünder brachte sein Opfer an die Tür der Stiftshütte und bekannte seine Sünden, während er gleichzeitig seine Hände auf den Kopf des Opfers legte, wodurch symbolisch gesehen die Sünden von ihm selbst auf das unschuldige Opfer übertragen wurden. Das Tier wurde dann durch seine eigene Hand geschlachtet, und das Blut wurde von dem Priester in das Heilige getragen und dort vor den Vorhang gesprengt, hinter dem die Bundeslade stand, die das Gesetz enthielt, welches der Sünder übertreten hatte. Durch diese Zeremonie wurde die Sünde bildlich gesehen durch das Blut auf das Heiligtum übertragen. In einigen Fällen wurde das Blut nicht in das Heilige gebracht; aber dann musste das Opferfleisch vom Priester verzehrt werden … Beide Zeremonien symbolisierten gleicherweise die Übertragung der Sünde von dem Reumütigen auf das Heiligtum.

Dies ist das Werk, das über das ganze Jahr hinweg Tag für Tag durchgeführt wurde. Die Sünden Israels wurden auf diese Weise auf das Heiligtum übertragen, die heiligen Orte wurden verunreinigt und entweiht, was einen besonderen Dienst für die Entfernung der Sünde erforderlich machte. Gott gab den Befehl, dass eine Entsühnung für jedes einzelne der heiligen Abteilungen stattfinden müsste, genau wie es für den Altar der Fall war, denn man sollte „ihn reinigen und heiligen von der Unreinheit der Kinder Israels.“ (3. Mose 16,19)

Einmal im Jahr, an dem Großen Versöhnungstag, betrat der Priester das Allerheiligste für die Reinigung des Heiligtums. Das Werk, das dort vollführt wurde, schloss die jährliche Runde des Heiligtumsdienstes ab …

Das irdische Heiligtum wurde gebaut … entsprechend dem Muster, das … auf dem Berg gezeigt worden war. Es war „ein Gleichnis für die gegenwärtige Zeit, in welcher Gaben und Opfer dargebracht wurden“; seine zwei heiligen Abteilungen waren „Abbilder der im Himmel befindlichen Dinge“; Christus, unser großer Hoherpriester, ist „ein Diener des Heiligtums und der wahrhaftigen Stiftshütte, die der Herr errichtet hat und nicht ein Mensch.“ (Hebräer 9,9.23; 8,2)

Er erscheint in der Gegenwart Gottes … bereit, die Bußfertigkeit anzunehmen und die Gebete Seiner Nachfolger zu beantworten.

[Die Andacht stammt aus dem Buch The Faith I Live by von Ellen White, Tag 11. Juli]