An eurer Liebe zueinander werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid.
Johannes 13,35

Bei diesem letzten Zusammensein mit Seinen Jüngern brachte Jesus den großen Wunsch zum Ausdruck, dass sie einander lieben wie Er sie geliebt hatte. Immer wieder sprach Er davon. „Dies ist mein Gebot“ wiederholte Er immer wieder, „dass ihr einander liebt.“ (Johannes 15,12) Allein mit ihnen im Obergemach war Seine erste Aufforderung an sie: „So gebe ich euch nun ein neues Gebot: Liebt einander. So wie ich euch geliebt habe, sollt auch ihr einander lieben.“ (Johannes 13,34) Für die Jünger war dieses Gebot neu, denn sie hatten einander nicht so geliebt wie Jesus sie liebte. Jesus erkannte, dass sie von neuen Gedanken und Motiven geleitet werden sollten und nach neuen Prinzipien handeln müssten. Durch Sein Leben und Sterben sollten sie eine neue Vorstellung von „Liebe“ bekommen. Das Gebot, einander zu lieben, erhielt im Licht Seiner Selbstaufopferung eine neue Bedeutung. Das ganze Wirken der Gnade ist ein einziger, beständiger Dienst aus Liebe, Selbstverleugnung und Selbstaufopferung. In jedem Augenblick Seines Erdenlebens gingen unbändige Ströme der Liebe Gottes von Christus aus. Alle, die von Seinem Geist durchdrungen sind, werden so lieben, wie Er geliebt hat. Dasselbe Prinzip, das Jesus beseelte, wird auch sie in ihrem Handeln untereinander antreiben.

Diese Liebe ist der Beweis ihrer Jüngerschaft: „An eurer Liebe zueinander werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid.“ (Johannes 13,35) Wenn Menschen nicht aus Zwang oder Eigennutz, sondern aus Liebe miteinander verbunden sind, macht sich in ihrem Leben das Wirken einer Macht bemerkbar, die über jedem irdischen Einfluss steht. Wo diese Einheit besteht, ist sie ein Beweis dafür, dass Gottes Bild im Menschen wiederhergestellt wird und ihm ein neuer Lebensgrundsatz eingepflanzt worden ist. Sie zeigt, dass die göttliche Natur die Kraft besitzt, den übernatürlichen Mächten des Bösen zu widerstehen, und dass Gottes Gnade die im natürlichen Herzen wohnende Selbstsucht besiegt.

Wird diese Liebe in der Gemeinde sichtbar, erregt sie mit Sicherheit den Zorn Satans. Christus hat Seinen Jüngern keinen leichten Weg gezeigt. Er sagte zu ihnen: „Wenn die Welt euch hasst, dann denkt daran, dass sie mich schon gehasst hat, ehe sie euch gehasst hat. Die Welt würde euch lieben, wenn ihr zu ihr gehören würdet, aber das tut ihr nicht. Ich habe euch erwählt, aus der Welt herauszutreten; deshalb hasst sie euch. Denkt an das Wort, das ich euch gesagt habe: ›Ein Diener ist nicht größer als sein Herr.‹ Da sie mich verfolgt haben, werden sie auch euch verfolgen. Und wenn sie auf mein Wort gehört haben, werden sie auch auf euch hören! Die Menschen in der Welt werden gegen euch sein, weil ihr zu mir gehört, denn sie kennen Gott nicht, der mich gesandt hat.“ (Johannes 15,18-21) Das Evangelium muss in energischem Kampf inmitten von Widerstand, Gefahr, Verlust und Leiden verbreitet werden. Aber jene, die dieses Werk auf sich nehmen, folgen lediglich den Fußstapfen ihres Meisters.

[Die Andacht stammt aus dem Buch Lift Him Up von Ellen White, Tag 11. Oktober]

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