Da sprach ich: Siehe, ich komme, in der Buchrolle steht von mir geschrieben; deinen Willen, mein Gott, tue ich gern, und dein Gesetz hab ich in meinem Herzen. Psalm 40,8.9

Christus in dem wahren Tempel

Den Kindern Israels war in alten Zeiten der Befehl gegeben worden, für die gesamte Gemeinde ein Opfer darzubringen, um sie von kultischer Befleckung zu reinigen. Dieses Opfertier war eine rote Kuh und stand symbolisch für das vollkommenere Opfer, welches von der Verunreinigung durch die Sünde loskaufen sollte. Es handelte sich um ein Opfer, das nur zu bestimmten Anlässen gebracht wurde, nämlich zur Reinigung all jener Personen, die einen Toten berührt hatten – aus Versehen oder weil sie es mussten. Alle, die auf irgendeine Weise mit dem Tod in Berührung kamen, wurden als kultisch unrein betrachtet. Dieses Verständnis sollte bei den Hebräern auf nachdrückliche Weise in ihrem Denken die Tatsache bewusst machen, dass der Tod als Folge der Sünde auftritt und deshalb sozusagen die Sünde repräsentiert. Diese eine rote Kuh, die eine Bundeslade, die eine eherne Schlange – alle diese Dinge weisen auf eindrucksvolle Weise auf diese eine alles überragende Opferung hin: das Opfer Christi.

Diese Kuh sollte deshalb die Farbe Rot haben, weil dies ein Symbol für Blut ist. Das Tier musste ohne Flecken und Makel sein und durfte niemals unter einem Joch gestanden haben. Auch durch diese Eigenschaften wurde wieder Christus versinnbildet. Der Sohn Gottes kam aus freien Stücken, um das Werk der Versöhnung auszuführen. Es lag kein verpflichtendes Joch auf Ihm, denn Er war unabhängig und stand über jedem Gesetz. Die Engel, die Gottes intelligente Botschafter waren, standen unter dem Joch der Verpflichtung und Verbindlichkeit; kein persönliches Opfer eines Engels hätte die Schuld des gefallenen Menschen sühnen können. Christus allein war frei von den Ansprüchen des Gesetzes, sodass Er die Erlösung des sündigen Menschengeschlechts vollführen konnte …

Jesus hätte zur rechten Hand seines Vaters verbleiben und weiterhin Seine Königskrone und die königlichen Gewänder tragen können. Aber Er entschied sich, all die Reichtümer, Ehrenbekundungen und die Herrlichkeit des Himmels gegen die Armut des Menschseins einzutauschen; ebenso tauschte Er seine Position als oberster Befehlsgeber gegen die Schrecken und den Horror von Gethsemane sowie die Demütigungen und Qualen von Golgatha ein …

Die verwundeten Hände, die durchbohrte Seite, die beschädigten Füße flehen mit beredten Worten für den gefallenen Menschen, dessen Erlösung zu einem solch unendlichen Preis erworben wurde. Oh, welch eine unglaubliche Herablassung! Dieses Sühneopfer kann weder durch den Zeitablauf noch durch irgendwelche Ereignisse in seiner Wirksamkeit gemindert werden.

[Die Andacht stammt aus dem Buch The Faith I Live by von Ellen White, Tag 12. Juli]