„Ich will dich unterweisen und dir den Weg zeigen, den du gehen sollst; ich will dich mit meinen Augen leiten.“  – Psalm 32,8

Der letzte Satz im Vaterunser weist wie der erste darauf hin, dass über allen Mächten, Gewalten und Namen unser Vater steht. Der Heiland überblickte all die Jahre, die vor Seinen Jüngern lagen. Entgegen ihren Träumen waren sie nicht in die Sonnenstrahlen von weltlichem Ruhm und Erfolg getaucht, sondern überschattet von den dunklen Sturmwolken menschlichen Hasses und satanischen Zorns. Mitten im Tumult und Untergang ihrer Nation würde der Weg der Jünger von Gefahren gesäumt und ihr Herz oft von Furcht bedrückt sein. Sie sollten erleben, wie Jerusalem verwüstet, der Tempel dem Boden gleich gemacht, der Gottesdienst für immer aufhören und Israel in alle Länder zerstreut würde – ruiniert wie ein Wrack am Wüstenstrand.

„Ihr werdet aber von Kriegen und Kriegsgerüchten hören; habt acht, erschreckt nicht; denn dies alles muss geschehen; aber es ist noch nicht das Ende. Denn ein Volk wird sich gegen das andere erheben und ein Königreich gegen das andere; und es werden hier und dort Hungersnöte, Seuchen und Erdbeben geschehen. Dies alles ist der Anfang der Wehen.“ (Matthäus 24,6-8) Dennoch sollten Christi Nachfolger nicht Angst haben, ihre Hoffnung habe sich zerschlagen oder Gott habe die Erde aufgegeben. Macht und Herrlichkeit gehören dem Einen, dessen Absichten sich unbeirrt auf ihre Verwirklichung zubewegen. Im Gebet um ihre täglichen Bedürfnisse sollten Christi Jünger über alle bösen Mächte und Herrschaften hinweg auf den Herrn, ihren Gott, sehen, dessen Reich über allem steht und der ihr Vater und immerwährender Freund ist.

Der Untergang Jerusalems war ein Symbol des Untergangs, der die Welt am Ende überkommen wird. Die Vorhersagen erfüllten sich teilweise in der Vernichtung Jerusalems, doch vor allem betreffen sie die letzte Zeit. Wir stehen heute an der Schwelle gewaltiger und ernster Ereignisse. Eine Krise kommt auf uns zu, wie die Welt sie noch nicht erlebt hat. Und wie für die ersten Jünger ist auch für uns die Zusicherung tröstlich, dass Gottes Königsherrschaft alles überragt. Der Ablauf der kommenden Ereignisse liegt in der Hand unseres Schöpfers. Die Majestät des Himmels bestimmt über das Schicksal von Nationen ebenso wie über die Anliegen Seiner Gemeinde. Der göttliche Unterweiser spricht zu jedem, der an der Ausführung Seiner Pläne mitwirkt, wie damals zu Kyrus: „Ich habe dich gegürtet, ohne dass du mich kanntest.“ (Jesaja 45,5) — Thoughts From the Mount of Blessing, 120f

Zum Nachdenken: Was bedeutet es mir, dass Jesus alle Herausforderungen in meinem Leben bereits kennt und mir die nötige Weisheit und Kraft anbietet?