„Ist Christus denn zerteilt?“  – 1. Korinther 1,13

„Wenn dein Bruder gegen dich sündigt“, sagt Jesus, „so weise ihn zurecht; und wenn es ihn reut, so vergib ihm.“ (Lukas 17,3) Geh nicht auf Distanz, als sei er nicht mehr vertrauenswürdig. „Gib acht auf dich selbst, dass du nicht auch versucht wirst.“ (Galater 6,1) Denk daran, dass nur Christus ins Herz schauen kann. Er wägt die Handlungen.

Die Gemeinde sollte sich davor hüten, politische Themen zu diskutieren, die persönlichen Ansichten zuwiderlaufen und auf der Stelle Vorurteile wecken. Niemand sollte Lagerdenken oder Abneigung gegen bestimmte Nationalitäten pflegen. Wer unter dem Banner Christi steht, darf unter keinem anderen Banner stehen. Seine höchste Autorität ist der König der Könige und Herr der Herren. Er soll sich nicht auf den Kaiser oder Pilatus berufen. Christus wird zu Seiner eigenen, guten Zeit „Recht schaffen seinen Auserwählten, die zu Ihm Tag und Nacht rufen“ (Lukas 18,7). Christus ist der verbindende Stein, der Eckstein aller Zeitalter.

Die Patriarchen, das levitische Priestertum, die christlichen Gemeinden – alle finden ihren Mittelpunkt in Christus. Er muss alles und in allem sein. „Die Gnade Gottes ist erschienen, die heilbringend ist für alle Menschen; sie nimmt uns in Zucht, damit wir die Gottlosigkeit und die weltlichen Begierden verleugnen und besonnen und gerecht und gottesfürchtig leben in der jetzigen Weltzeit, indem wir die glückselige Hoffnung erwarten und die Erscheinung der Herrlichkeit des großen Gottes und unseres Retters Jesus Christus, der sich selbst für uns hingegeben hat, um uns von aller Gesetzlosigkeit zu erlösen und für sich selbst ein Volk zum besonderen Eigentum zu reinigen, das eifrig ist, gute Werke zu tun.“ (Titus 2,11-14)

Paulus fragt: „Ist Christus zerteilt?“ (1. Korinther 1,13) Haben wir nicht dasselbe geistliche Haupt? Wenn uns etwas überwältigen will, dann lasst uns beten: „Führe du mich auf den Felsen, der mir zu hoch ist!“ (Psalm 61,3) Kostbar ist Sein allversöhnendes Opfer, Sein für uns vergossenes Blut! Kostbar sind Seine allversöhnenden Verdienste, kostbar Seine heiligende Gerechtigkeit! Kostbar ist Seine unendliche Fülle und Genüge! „Ihr seid zur Fülle gebracht in ihm.“ (Kolosser 2,10) „Und aus seiner Fülle haben wir alle empfangen Gnade um Gnade.“ (Johannes 1,16) Jedes andere Fundament ist Treibsand. In Christus „ist weder Jude noch Grieche, weder Knecht noch Freier, weder Mann noch Frau“, sondern wir sind „alle einer in Christus Jesus“ (Galater 3,28), und Christus ist unser Haupt. — Manuskript 89, 1898

Zum Nachdenken: Wie kann ich heute zu der christlichen Einheit in Familie, Gemeinde und Nachbarschaft beitragen, die Jesus uns bringen möchte?