Fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir; sei nicht ängstlich, denn ich bin dein Gott; ich stärke dich, ich helfe dir auch, ja, ich erhalte dich durch die rechte Hand meiner Gerechtigkeit!  Jesaja 41,10

Wahrheiten, die besonders hervorstechen

Es war nur kurze Zeit nach dem Verstreichen des Zeitpunkts im Jahre 1844, dass mir meine erste Vision übermittelt wurde. Ich besuchte gerade eine liebe Schwester in Christus, deren Herz mit meinem eng verbunden war. Wir waren zu fünft, alles Frauen, die auf stille Weise gemeinsam am Familienaltar knieten. Während wir beteten, fiel die Macht Gottes in einer Weise auf mich, wie ich sie noch nie zuvor verspürt hatte. Es schien, als sei ich von hellem Licht umgeben und würde mich höher und höher von der Erde nach oben bewegen. Ich drehte mich nach unten, um nach den Adventgläubigen unten auf der Erde Ausschau zu halten, aber konnte sie nicht entdecken. Da sprach eine Stimme zu mir: „Schau noch einmal hin, richte den Blick aber etwas höher.” Daraufhin erhob ich meine Augen und erblickte einen geradeaus gehenden, schmalen Pfad, der weit oberhalb der Welt entlanglief. Auf diesem Pfad sah ich dann die Adventgläubigen, wie sie sich in Richtung der Stadt bewegten.

Ich erzählte den andern Gläubigen dann von dieser Vision …, und sie waren der festen Überzeugung, dass es ein Gesicht von Gott war. Der Geist Gottes war gegenwärtig bei diesem Zeugnis, das ich abgab, und die Feierlichkeit der Ewigkeit ruhte auf uns. Eine unaussprechliche Ehrfurcht erfüllte mich, dass ich, die ich doch so jung und schwach war, als das Werkzeug erwählt worden sein sollte, durch welches Gott Seinem Volk Licht übermitteln wollte …

In einer zweiten Vision, die schon bald nach der ersten stattfand, wurden mir die Prüfungen gezeigt, die ich würde durchlaufen müssen, und dass es meine Pflicht sei, hinzugehen und anderen zu berichten, was Gott mir offenbart hatte …

Ich betete voller Ernst mehrere Tage lang und bis tief in die Nacht hinein, dass diese Bürde von mir genommen und einer anderen Person auferlegt würde, die eher in der Lage wäre, diese Last zu tragen. Aber es änderte sich nichts an dem Licht, das mir meine Pflicht aufzeigte.

Mein Erlöser erklärte mich zu Seiner Botschafterin. „Deine Aufgabe ist es“, so wies er mich an, „Mein Wort weiterzutragen … Mein Geist und Meine Kraft werden dich begleiten … Es ist Gott, der die Botschaften gibt.“

Wenn ich schreibe … dann geschieht das nicht in der Weise, dass ich lediglich meine eigenen Ideen zum Ausdruck bringe. Sondern was ich schreibe, sind die Dinge, die Gott mir in den Visionen eröffnet hat – die kostbaren Strahlen des Lichts, die vom Thron herab scheinen.

[Die Andacht stammt aus dem Buch The Faith I Live by von Ellen White, Tag 15. Oktober]