„Denn es ist ein Gott und ein Mittler zwischen Gott und den Menschen, der Mensch Christus Jesus.“ – 1. Timotheus 2,5

Der Gebrauch eines jeden anvertrauten Talentes wird im Gericht genauestens geprüft. Wie haben wir die Mittel verwendet, die uns der Himmel anvertraut hat? Wird der Herr Sein Eigentum mit Zinsen zurückerhalten, wenn Er kommt? Haben wir die Fähigkeiten, die uns übertragen wurden, mit Kraft, Herz und Verstand zum Ruhm Gottes und zum Segen der Welt eingesetzt? Wie haben wir unsere Zeit, unsere Feder, unsere Stimme, unseren Einfluss genutzt? Was haben wir für Christus an einem Armen, einem Bekümmerten, einer Waise oder einer Witwe getan? Gott machte uns zu Treuhändern Seines heiligen Wortes. Was haben wir mit dem Licht gemacht, das uns verliehen wurde, um Menschen zu Christus zu führen? Ein bloßes Bekenntnis, an den Erlöser zu glauben, ist wertlos. Nur die Liebe, die sich in den Werken zeigt, wird als echt anerkannt. Und doch ist es in der Sicht des Himmels allein die Liebe, die einer Tat ihren Wert verleiht. Was immer aus Liebe geschieht, wie klein es nach menschlicher Einschätzung auch erscheinen mag, wird von Gott anerkannt und belohnt.

Die Bücher des Himmels offenbaren die verborgene Selbstsucht der Menschen. Dort existiert der Bericht über unerfüllte Pflichten an den Mitmenschen und über Vergesslichkeit gegenüber Erwartungen des Erlösers. Dort werden wir sehen, wie oft Zeit, Gedanken und Kraft Satan überlassen wurden, die eigentlich Christus gehörten. Die Engel überbringen dem Himmel einen traurigen Bericht. Vernunftbegabte Wesen, bekenntliche Nachfolger Christi, sind durch den Erwerb weltlicher Güter und durch irdische Vergnügungen ganz in Anspruch genommen. Geld, Zeit und Kraft werden Äußerlichkeiten und dem eigenen Genuss geopfert, während es nur selten Momente gibt, die dem Gebet, dem Suchen in der Schrift, der Hingabe und dem Sündenbekenntnis gewidmet werden.

Satan schmiedet unzählige Pläne, um unsere Gedanken in Beschlag zu nehmen, damit wir uns nicht mit jenem wichtigen Werk befassen, mit dem wir doch bestens vertraut sein sollten. Der Erzbetrüger hasst die großen Wahrheiten, die ein versöhnendes Opfer und einen allmächtigen Mittler zeigen. Er weiß, dass alles davon abhängt, ob es ihm gelingt, die Gedanken von Christus und Seiner Wahrheit abzulenken.

Wer die Segnungen der Fürsprache Christi nutzen möchte, sollte sich durch nichts von seiner Pflicht abhalten lassen, seine Heiligung in der Furcht Gottes zu vervollkommnen. Statt kostbare Stunden dem Vergnügen, dem Luxus oder der Gewinnsucht zu opfern, sollten sie dem ernsten, andächtigen Studium der Wahrheit gewidmet werden.  — Vom Schatten zum Licht, 441f

Zum Nachdenken: Gebe ich wissentlich einen Teil meiner Kraft der Sache Satans?