„Er war zuvor ersehen vor Grundlegung der Welt, aber wurde offenbar gemacht in den letzten Zeiten um euretwillen.“ – 1. Petrus 1,20

Durch Rebellion und Abfall verwirkte der Mensch Gottes Gunst – nicht irgendwelche „Rechte“. Wert konnte er jetzt nur noch in der Person von Gottes teurem Sohn haben. Dieser Punkt ist wichtig zu verstehen. Er verlor die Vorrechte, die Gott ihm gnädig aus freien Stücken gegeben hatte – den anvertrauten Schatz, mit dessen Hilfe er Gottes Sache und Ehre sowie das Wohl Seiner Geschöpfe fördern sollte. In dem Moment, als die von Gott gebildeten Wesen den Gesetzen Seines Reiches den Gehorsam verweigerten, wurden sie Gottes Regierung untreu und machten sich all der Segnungen, mit denen Gott sie beschenkt hatte, gänzlich unwürdig.

Das war die Situation der Menschheit, nachdem der Mensch sich durch Übertretung von Gott losgesagt hatte … Der Mensch wurde nur deswegen nicht ausgelöscht, weil Gott ihn so liebte, dass Er freiwillig Seinen lieben Sohn gab, damit dieser die Strafe für das Vergehen erlitt. Christus bot sich als Bürge und Stellvertreter der Menschen an, damit sie durch beispielloses Erbarmen einen weiteren Versuch – eine zweite Probezeit – haben konnten und dabei durch Adams und Evas Erfahrung davor gewarnt waren, Gottes Gesetz zu brechen. Und wenn der Mensch Gottes Segnungen und Gaben in Form von Sonnenschein und Nahrung genießt, soll er sich vor Ihm beugen und dankbar anerkennen, dass alles von Gott kommt …

Als der Mensch Gottes Gesetz gebrochen hatte, wurden durch den Erlöser neue Verheißungen auf einer neuen Grundlage gemacht. Jeder Segen musste jetzt über einen Mittler gehen. Jedes Glied der menschlichen Familie liegt ganz in den Händen Christi, und was immer wir besitzen – seien es Gaben und Segnungen wie Geld, Häuser, Land, Intelligenz, Körperkraft oder geistige Talente, sei es in diesem oder im zukünftigen Leben –, ist uns als Gottes Schatz übergeben, den wir zum Wohl anderer treu vermehren sollen. Alles kommt von Gott. Vom kleinsten Nutzen bis zum größten Segen fließt alles durch den einen Kanal eines übermenschlichen Mittlerdienstes, besprengt mit Blut, das von unschätzbarem Wert ist, weil es das Leben von Gott in Seinem Sohn ist. — Faith and Works, 21f

Zum Nachdenken: Was brauche ich heute, das Gott mir durch den einen Kanal zufließen lassen möchte?