„Und er begann bei Mose und bei allen Propheten und legte ihnen in allen Schriften aus, was sich auf ihn bezieht.“  – Lukas 24,27

Christus präsentierte als Lehrer zwar alte Wahrheiten, dessen Urheber Er selbst war und die schon von Patriarchen und Propheten verkündet worden waren, doch tauchte Er sie in ein neues Licht und gab ihnen damit eine ganz andere Bedeutung. Seine Erklärungen brachten eine Flut von Licht und geistlichen Inhalten. Er versprach auch, dass der Heilige Geist die Jünger erleuchten würde, damit sie mehr und mehr Tiefe in Gottes Wort entdeckten. Das sollte sie befähigen, die biblischen Wahrheiten in neuer Schönheit weiterzugeben.

Schon seit der ersten Verheißung der Erlösung in Eden beschäftigen sich Menschen mit Christi Leben, Charakter und Mittlerdienst. Dennoch kamen immer wieder neue Erkenntnisse zum Vorschein, wenn jemand die Thematik unter dem Einfluss des Heiligen Geistes darstellte. Die Wahrheiten der Erlösung sind ständig entwicklungs- und erweiterungsfähig. Einerseits alt, sind sie auch stets neu und offenbaren dem Wahrheitssucher immer größere Herrlichkeit und Kraft.

In jedem Zeitalter gibt es neue Entwicklungen der Wahrheit, als eine Botschaft von Gott an jene Generation. Die alten Wahrheiten bleiben unverzichtbar, denn neue Wahrheit ist nicht unabhängig, sondern baut auf der alten auf. Nur wenn die alten Wahrheiten verstanden werden, können wir auch neue aufnehmen. Als Christus Seinen Jüngern die Wahrheit über Seine Auferstehung erklären wollte, begann Er „bei Mose und bei allen Propheten und legte ihnen in allen Schriften aus, was sich auf ihn bezieht“ (Lukas 24,27). Doch sind es gerade die frischen Lichtstrahlen, wenn die Wahrheit aus einem neuen Blickwinkel präsentiert wird, die die Schönheit des Alten aufglänzen lassen. Wer Neues ablehnt oder vernachlässigt, besitzt nicht wirklich das Alte. Es hat seine belebende Kraft verloren und ist für ihn zu einer toten Form verkommen.

Manche glauben und predigen die Wahrheiten des Alten Testaments, verwerfen aber das Neue. Doch die Tatsache, dass sie die Lehren Christi nicht akzeptieren, zeigt, dass sie auch den Worten der Patriarchen und Propheten keinen Glauben schenken. „Wenn ihr Mose glauben würdet“, sagte Christus, „so würdet ihr auch mir glauben; denn von mir hat er geschrieben.“ (Johannes 5,46) Darum hat ihre Verkündigung keine echte Kraft, selbst wenn sie über das Alte Testament sprechen. — Christ’s Object Lessons, 127f

Zum Nachdenken: Welche alte Wahrheit hat Gott wirkungsvoll in mein Leben übersetzt und mir gegeben, was ich gerade brauchte?