„Wir waren in unseren Augen wie Heuschrecken, und ebenso waren wir auch in ihren Augen!“ – 4. Mose 13,33

„Da erhob die ganze Gemeinde ihre Stimme und schrie, und das Volk weinte in jener Nacht.“ (4. Mose 14,1) Innerhalb kurzer Zeit entstanden Auflehnung und offene Meuterei. Satan übte volle Herrschaft aus, und die Leute schienen wie von Sinnen. Sie beschimpften Mose und Aaron, ohne daran zu denken, dass Gott die schlimmen Worte hörte und der in die Wolkensäule eingehüllte Engel der göttlichen Gegenwart Zeuge ihrer schrecklichen Zornausbrüche wurde. „Wären wir doch im Land Ägypten gestorben, oder wären wir doch in dieser Wüste gestorben!“ (V. 2) Als sie ihrem Unmut Luft machten, vertiefte sich die Verbitterung, bis sie ihre Vorwürfe gegen Gott richteten: „Wozu bringt uns der HERR in dieses Land? Damit wir durchs Schwert fallen und unsere Frauen und unsere kleinen Kinder zur Beute werden? Wäre es nicht besser für uns, nach Ägypten zurückzukehren? Und sie sagten einer zum andern: Lasst uns ein Haupt über uns setzen und nach Ägypten zurückkehren!“ (V. 3.4)

Tief getroffen von der Rebellion des Volkes und im Bewusstsein der enormen Größe dieser Sünde „fielen Mose und Aaron auf ihr Angesicht vor der ganzen Versammlung der Gemeinde der Söhne Israel“ (V. 5). Einmal mehr versuchten Kaleb und Josua, die Leute zuversichtlich zu stimmen. Lauter noch als der Sturm von Klagen, Aufbegehren und Trauer ertönten ihre Stimmen mit den Worten: „Das Land, das wir durchzogen haben, um es auszukundschaften, das Land ist sehr, sehr gut. Wenn der HERR Gefallen an uns hat, so wird er uns in dieses Land bringen und es uns geben, ein Land, das von Milch und Honig überfließt. Nur empört euch nicht gegen den HERRN! Und fürchtet doch nicht das Volk des Landes, denn unser Brot werden sie sein! Ihr Schutz ist von ihnen gewichen, und der HERR ist mit uns. Fürchtet sie nicht!“ (V. 7-9)

Doch die Gemeinde wollte den innigen Appell nicht hören. Die abtrünnigen Kundschafter griffen Kaleb und Josua lautstark an, und man rief, sie sollten gesteinigt werden. Der irrsinnige Mob griff nach etwas zum Werfen, um diese treuen Männer zu töten. Wie verrückt schreiend, rannten sie los. Doch plötzlich fielen ihnen die Steine aus der Hand. Zitternd vor Schreck wurden sie ganz still. Gott war eingeschritten, um ihre mörderischen Pläne aufzuhalten. Die Herrlichkeit Seiner Gegenwart erleuchtete die Stiftshütte wie ein feuriges Schwert … Ein Mächtigerer als sie hatte sich gezeigt, und niemand wagte es, sich noch aufzulehnen. — Review and Herald, 20. Mai 1902

Zum Nachdenken: Habe ich schon einmal den Heiligen Geist durch einen rebellischen Ausbruch betrübt? Hat mein Zorn schon einmal Gottes Segen für mich versiegen lassen?