„Ich werde nicht mehr viel mit euch reden; denn es kommt der Fürst dieser Welt, und in mir hat er nichts.“  – Johannes 14,30

Diese Zeit der Bedrängnis, „wie sie nie gewesen ist“ (Markus 13,19), wird bald über uns hereinbrechen. Wir werden dann eine Erfahrung brauchen, die wir jetzt noch nicht besitzen und die zu erstreben viele zu träge sind. Eine Zeit der Trübsal sieht im Vorfeld oft schlimmer aus, als sie dann in Wirklichkeit ist. Das ist bei jener Krise jedoch nicht der Fall. Die lebhafteste Phantasie kann sich das Ausmaß dieser Prüfung nicht vorstellen. In dieser Zeit der Trübsal steht jeder allein vor Gott. Wenn auch Noah, Daniel und Hiob darunter wären, „so wahr ich lebe, spricht Gott der Herr: Sie würden durch ihre Gerechtigkeit weder Söhne noch Töchter retten, sondern allein ihr eigenes Leben.“ (Hesekiel 14,20)

Während unser Hoherpriester uns mit Gott versöhnt, sollten wir uns um Vollkommenheit in Christus bemühen. Unser Erlöser konnte nicht einmal in Gedanken dazu gebracht werden, der Macht der Versuchung nachzugeben. In menschlichen Herzen hingegen findet Satan immer einen Winkel, wo er sich einnisten kann. Sündhafte Neigungen werden gepflegt, wodurch seine Versuchungen ihre Macht entfalten können. Christus aber erklärte von sich: „Es kommt der Fürst dieser Welt, und in mir hat er nichts.“ (Johannes 14,30) Satan konnte am Sohn Gottes nichts finden, wodurch er den Sieg hätte gewinnen können. Er hielt die Gebote Seines Vaters, und in Ihm war keine Sünde, die Satan zu seinem Vorteil hätte ausnutzen können. In diesem Zustand müssen sich jene befinden, die in der trübseligen Zeit bestehen werden.

Wir müssen uns schon in diesem Leben durch den Glauben an das versöhnende Blut Christi von der Sünde trennen. Unser Erlöser lädt uns ein, mit Ihm zusammen zu arbeiten, unsere Schwäche mit Seiner unerschöpflichen Kraft, unsere Unwissenheit mit Seiner Weisheit, unsere Unwürdigkeit mit Seinem Verdienst zu verbinden. Gott hat dieses Leben als Schule bestimmt, in der wir die Sanftmut, Demut und Selbstlosigkeit Jesu lernen sollen. Der Herr zeigt uns stets das wahre Lebensziel und nicht den Weg, den wir wählen würden, weil er uns leichter und angenehmer erscheint. Es liegt an uns, ob wir mit den Kräften des Himmels zusammenarbeiten und unseren Charakter nach dem göttlichen Vorbild gestalten lassen wollen oder nicht. Niemand kann diese Aufgabe aufschieben oder vernachlässigen, ohne Gefahr zu laufen, sein Seelenheil zu verlieren.  — Vom Schatten zum Licht, 568f

Zum Nachdenken: Welche Gewohnheitssünde muss ich aufgeben? Wie kann ich meine Schwäche in diesem Lebensbereich mit der Stärke verbinden, die Jesus mir anbietet?