„Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Brecht diesen Tempel ab, und in drei Tagen will ich ihn aufrichten!“ — Johannes 2,19

Christus war das Fundament und das Leben des Tempels. Seine Rituale symbolisierten das Opfer des Sohnes Gottes. Das Priestertum war eine Veranschaulichung von Christi Dienst als persönlicher Mittler. Das gesamte gottesdienstliche Opfersystem war eine Vorausschattung des Todes Jesu zur Errettung der Welt. War das große Ereignis, auf das sie hindeuteten, einmal eingetreten, würden diese Opferhandlungen fortan wirkungslos bleiben.

Da die gesamte Zeremonialordnung auf Christus hinwies, besaß sie außerhalb von Ihm keinerlei Wert. Als die Juden ihre Verwerfung von Christus damit besiegelten, dass sie Ihn dem Tod auslieferten, hatten sie alles verworfen, das dem Tempel und seinen Diensten Sinn geben konnte. Von diesem Tag an waren die Opfer und ihre Riten bedeutungslos. Wie dem Opfer Kains fehlte ihnen der Glaube an den Erlöser. Mit der Hinrichtung Jesu zerstörten die Juden praktisch ihren eigenen Tempel. Als Christus gekreuzigt wurde, zerriss der innere Tempelvorhang von oben nach unten – ein Zeichen dafür, dass die große, abschließende Opferung stattgefunden und das gesamte Opfersystem für immer sein Ende gefunden hatte.

„In drei Tagen werde ich ihn aufrichten.“ (Johannes 2,19) Mit dem Tod des Heilands schien der Kampf zugunsten der Mächte der Finsternis entschieden zu sein, und sie jubelten über ihren Sieg. Doch Jesus verließ das aufgebrochene Grab Josephs als Eroberer. „Er hat die Gewalten und die Mächte völlig entwaffnet und sie öffentlich zur Schau gestellt. In ihm hat er den Triumph über sie gehalten.“ (Kolosser 2,15) Durch Seinen Tod und Seine Auferstehung wurde Er zum „Diener des Heiligtums und der wahrhaftigen Stiftshütte, die der Herr errichtet hat und nicht ein Mensch“ (Hebräer 8,2). Menschen errichteten die jüdische Stiftshütte, Menschen bauten den jüdischen Tempel. Doch das Heiligtum im Himmel, das Vorbild des irdischen, hatte keinen menschlichen Architekten. „Siehe, ein Mann, dessen Name ‚Spross‘ ist, denn er wird aus seinem Ort hervorsprossen und den Tempel des HERRN bauen. Ja, er ist’s, der den Tempel des HERRN bauen wird, und er wird Herrlichkeit als Schmuck tragen und auf seinem Thron sitzen und herrschen, und er wird Priester sein auf seinem Thron, und der Rat des Friedens wird zwischen beiden bestehen.“ (Sacharja 6,12.13) — Desire of Ages, 165f

Zum Nachdenken: Satan glaubte, seine Mordpläne gegen Jesus würden Gottes Erlösungsplan für die Menschheit durchkreuzen. Das Gegenteil war der Fall. Wie hat Gott leidvolle Zeiten in meinem Leben gebraucht, um mir noch größere Segnungen zu schenken?