„Wir alle müssen vor dem Richterstuhl des Christus offenbar werden, damit jeder das empfängt, was er durch den Leib gewirkt hat, es sei gut oder böse.“  – 2. Korinther 5,10

Unter Satans Inspiration hatten die Juden statt Christus einen Räuber und Mörder gewählt. Mit diesem Zusammenschluss hatten sie ihre Position für das Gericht am letzten Tag bezogen. Pilatus hatte auf Christus gewiesen und gesagt: „Siehe, euer König!“ Doch die leitenden Priester und Obersten hatten entschlossen geschrien: „Fort, fort mit ihm! Kreuzige ihn!“ Pilatus sagte: „Euren König soll ich kreuzigen?“ Die Oberpriester erwiderten: „Wir haben keinen König außer dem Kaiser.“ (Johannes 19,14.15) Und Pilatus überlieferte Ihn, den er für unschuldig erklärt hatte, der Geißelung – der grausamsten, unbarmherzigsten Bestrafung, die ein Mensch erhalten kann.

Doch Er, der hier die Erniedrigung und das Leiden des Kreuzes auf sich nahm, sollte nach Gottes Ratschluss vollste Entschädigung empfangen und den Thron besteigen, vom ganzen himmlischen Universum anerkannt als König der Heiligen. Er hatte das Werk der Erlösung in Angriff genommen, und Er bewies vor den ungefallenen Welten und der Himmelsfamilie, dass Er in der Lage war zu vollenden, was Er begonnen hatte.

Das himmlische Universum und die gefallene Welt, sowohl Heilige als Sünder, sollten in dem Gekreuzigten den Richter aller Lebenden sehen. Jede Krone, die die Heiligen des Höchsten einmal empfangen, wird aus den Händen Christi kommen – jenen Händen, die von den unmenschlichen Priestern und Obersten dazu verurteilt wurden, ans Kreuz geschlagen zu werden. Die Wundmale werden wie helle Strahlen sein, die aus Seinen Händen hervorleuchten. Christus ist es, der dem Menschen die Gnade der Buße schenkt. Der Vater hat Seine Verdienste zugunsten jedes Menschen akzeptiert, der sich bemüht, zur Familie Gottes zu gehören. Allein Seine schlimm zugerichteten, verwundeten Hände können ihnen lebendigen Trost geben – den Trost des ewigen Lebens.

Wie ernst wird der Tag der endgültigen Entscheidung sein! … Ist es da nicht für jeden von uns enorm wichtig, das Rechte zu tun? — Manuskript 39, 1898

Zum Nachdenken: Wie kann Jesus gleichzeitig mein Anwalt und mein Richter sein?