„Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir.“ – Johannes 10,27

Der Hirte führt seine Tiere über felsige Höhen, durch Wälder und wilde Schluchten zu grasbewachsenen Flecken am Flussufer. Im Verlauf der Nacht auf den Bergen hält er einsame Wacht, schützt sie vor Räubern und sorgt liebevoll für die Kränkelnden und Schwachen. So verschmilzt sein Leben mit ihrem. Ein starkes und zärtliches Band verbindet ihn mit den Tieren unter seiner Fürsorge. Die Herde mag noch so groß sein, der Hirte kennt jedes Schaf. Jedes hat seinen eigenen Namen und reagiert, wenn der Hirte es beim Namen ruft.

Wie ein irdischer Schäfer seine Schafe kennt, kennt der göttliche Schäfer Seine auf der ganzen Welt verstreute Herde. „Ihr seid meine Herde, die Schafe meiner Weide; ihr seid Menschen, und ich bin euer Gott, spricht GOTT, der Herr.“ (Hesekiel 34,31) Jesus sagt: „Ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein.“ (Jesaja 43,1) „Siehe, in meine Hände habe ich dich eingezeichnet.“ (Jesaja 49,16)

Jesus kennt uns persönlich und fühlt mit unseren Schwächen mit. Er kennt uns alle mit Namen. Er kennt das Haus, wo wir leben, und jeden Mitbewohner. Manchmal hat Er Seine Diener zu einem Haus in einer bestimmten Straße in einer bestimmten Stadt geschickt, um eines Seiner Schafe aufzusuchen.

Jesus kennt jeden einzelnen Menschen so gut, als wäre Er nur für ihn gestorben. Jeder Kummer berührt Sein Herz. Jeder Hilfeschrei erreicht Sein Ohr. Er kam, um alle Menschen zu sich zu ziehen. Er fordert sie auf: „Folge mir nach!“ Sein Geist wirkt an ihren Herzen, um sie zu Jesus zu ziehen. Viele wollen nicht gezogen werden. Jesus weiß, wer sie sind. Er weiß aber auch, wer Seinen Ruf freudig hört und sich gerne Seiner Seelsorge unterstellt. Er sagt: „Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir.“ (Johannes 10,27) Jeder liegt Ihm so sehr am Herzen, als gäbe es niemand anders auf dem weiten Erdenrund.

„Er ruft seine eigenen Schafe beim Namen und führt sie heraus … Und die Schafe folgen ihm nach, denn sie kennen seine Stimme.“ (Johannes 10,3.4) Im Mittleren Osten treibt der Hirte seine Schafe nicht. Er benutzt weder Zwang noch Angst. Er geht voran und ruft, und die Tiere erkennen seine Stimme und laufen hinter ihm her. So tut es auch der Heiland-Hirte mit Seinen Schafen. — Desire of Ages, 479f

Zum Nachdenken: Komme ich, wenn Jesus mich ruft? Wenn er mich um etwas bittet, gehorche ich sofort oder zögerlich?