Sondern Gott weiß: An dem Tag, da ihr davon esst, werden euch die Augen geöffnet, und ihr werdet sein wie Gott und werdet erkennen, was Gut und Böse ist! 1. Mose 3,5

Die Segnungen des Gehorsams

Als Eva sah, „dass von dem Baum gut zu essen wäre, und dass er eine Lust für die Augen und ein begehrenswerter Baum wäre, weil er weise macht, nahm sie von seiner Frucht und aß.“ Die Frucht war wohltuend für ihren Geschmack, und als sie aß, schien sie eine belebende Kraft zu verspüren und stellte sich vor, dass sie selbst einen höheren Zustand des Daseins betreten würde. Nachdem sie jetzt selbst das Gebot Gottes übertreten hatten, bildete sie eine Versuchung ihrem Mann gegenüber, „und er aß ebenfalls“ (1. Mose 3,6)

„Eure Augen werden geöffnet werden“, hatte der Feind gesagt, „ihr werdet sein wie Gott und werdet erkennen, was Gut und Böse ist.“ (1. Mose 3,5) In der Tat wurden ihre Augen geöffnet. Aber wie traurig war diese Augenöffnung! Die Erkenntnis über das Böse, den Flucht der Sünde, war alles, was die Gesetzesübertreter neu erwarben. Es gab nichts Giftiges in der Frucht selbst, und die Sünde bestand nicht ausschließlich darin, der Esslust nachgegeben zu haben. Sondern es war das Misstrauen gegenüber Gottes Güte, der Unglaube Seinem Wort gegenüber und die Ablehnung Seiner Befehlsgewalt, was unsere ersten Eltern zu Gesetzesübertretern und Sündern werden ließ, wodurch dann eine Kenntnis des Bösen in die Welt gebracht wurde. Es war diese Sache, wodurch die Tür zu jeder Art der Falschheit, der Unwahrheit und des Irrtums geöffnet wurde.

Der Mann und die Frau verloren alles, weil sie sich dafür entschieden, eher auf den Verführer zu hören als auf Ihn, der die Wahrheit ist und allein die Erkenntnis besitzt. Durch die Vermischung des Bösen mit dem Guten war ihre Gesinnung verwirrt worden und ihre mentalen und geistlichen Kräfte betäubt worden. Das Gute, das Gott ihnen so großzügig verliehen hatte, konnten sie nicht länger wertschätzen.

Adam und Eva hatten sich für die Erkenntnis des Bösen entschieden. Wenn sie jemals die Stellung, die sie verloren hatten, wiedergewinnen sollten, mussten sie sie wiedererlangen unter den ungünstigen Bedingungen, die sie sich selbst zugefügt hatten. Nicht länger sollten sie in Eden wohnen, denn dieser Garten konnte ihnen in seiner Vollkommenheit nicht die Lehren erteilen, welche jetzt für sie entscheidend waren, dass sie sie lernen sollten. Voll unaussprechlicher Traurigkeit nahmen sie Abschied von ihrer wunderschönen Umgebung und gingen hinaus, um auf dem Teil der Erde zu wohnen, wo der Fluch der Sünde lag …

Obwohl die Erde durch den Fluch verdorben war, sollte die Natur weiterhin das Lehrbuch für die Menschheit sein. Jetzt konnte sie nicht mehr ausschließlich gute Dinge darstellen. Denn das Übel war überall vorhanden, und es verunstaltete die Erde und das Meer und die Luft mit seinen verunreinigenden Spuren. Wo ursprünglich ausschließlich der Charakter Gottes und die Kenntnis des Guten zu lesen gewesen war, war jetzt auch der Charakter Satans und die Erkenntnis des Bösen zu lesen. Aus der Natur, welche jetzt die Kenntnis von Gut und Böse offenbarte, sollte die Menschheit ununterbrochen die Warnungen über die Folgen der Sünde erhalten.

[Die Andacht stammt aus dem Buch To Be Like Jesus von Ellen White, Tag 02. Februar]