„Vorher aber muss er vieles leiden und verworfen werden von diesem Geschlecht.“  – Lukas 17,25

Reichtum kann eine Macht zum Guten oder zum Bösen sein. Richtig verwendet ist er Anlass zu ständiger Dankbarkeit, weil er als Gottes Gabe geschätzt und der Geber dadurch anerkannt wird, dass die Mittel in Seinem Sinn eingesetzt werden. Wer Gott beraubt, indem er Seinem Werk und den Bedürftigen Unterstützung vorenthält, wird dessen gerechte Vergeltung empfangen. Unser Vater im Himmel, der uns zu Treuhändern jeder guten Gabe gemacht hat, hat Mitleid mit unserer Unwissenheit, Schwachheit und hoffnungslosen Lage. Um uns vom Tod zu erretten, gab Er freiwillig Seinen geliebten Sohn. Er beansprucht alles, was wir als unser Eigentum betrachten. Übergehen wir die Nöte der Armen, dann übergehen wir Christus, denn Er hat gesagt, dass sie Ihn auf der Erde repräsentieren …

Wer die Armen des Herrn vernachlässigt und vergisst, wer ihnen mit kaltem Blick oder herzlosen Worten begegnet, macht sich schuldig. Er sollte sich bewusst machen, dass er Christus in der Person Seiner Heiligen vernachlässigt. Unser Heiland identifiziert sich mit jedem Leidenden. Wie das Herz der Eltern voll zärtlicher Liebe mit dem Kummer ihrer kleinen Herde mitfühlt, so fühlt das Herz unseres Erlösers mit dem Ärmsten und Bescheidensten Seiner irdischen Kinder. Er hat sie unter uns gestellt, um in unseren Herzen die gleiche Liebe zu wecken, die Er für die Leidenden und Unterdrückten empfindet. Wer ihnen dagegen Unrecht tut, sie herabsetzt oder ausnutzt, den werden Seine Gerichte treffen.

Denken wir daran, dass Jesus das ganze menschliche Weh und Ach, alle Armut und Leiden in Sein eigenes Herz eingelassen und selbst durchlebt hat. Obwohl Er der Lebensfürst war, hat Er sich nicht zu den Großen und Geehrten gesellt, sondern zu den Einfachen, Geknechteten und Leidenden. Er war der verachtete Nazarener. Er hatte nicht, wo Er Sein Haupt hinlegen kann. Um unsertwillen wurde Er arm, damit wir durch Seine Armut reich würden. Nun ist Er der König der Herrlichkeit. Würde Er mit Hoheit gekrönt erscheinen, so würden Millionen sich vor Ihm beugen. Sie würden sich mit ihren Ehrungen gegenseitig übertreffen. Jeder würde unbedingt in Seiner Nähe sein wollen. Doch die Gelegenheit ist jetzt schon da: Wir können Christus in der Person Seiner Heiligen aufnehmen. — Testimonies for the Church, 4:620f

Zum Nachdenken: Was kann ich heute tun, um das Leiden der Armen in meinem Umfeld zu lindern? Wie kann ich andere motivieren, bei diesem Dienst mitzumachen?