„Alle Reden Gottes sind geläutert.“ – Sprüche 30,5

Außerhalb des jüdischen Volkes gab es Menschen, die das Erscheinen eines göttlichen Lehrmeisters voraussagten. Sie suchten nach der Wahrheit und wurden vom Heiligen Geist geleitet. Wie Sterne am Nachthimmel tauchten solche Lehrer einer nach dem anderen auf. Ihre prophetischen Aussagen entfachten Hoffnung in den Herzen von Tausenden in der heidnischen Welt.

Bereits Jahrhunderte zuvor waren die heiligen Schriften in die griechische Sprache übersetzt worden, die damals überall im Römischen Reich gesprochen wurde. Die Juden lebten zerstreut im ganzen Reich, und ihre Erwartung vom Kommen des Messias wurde bis zu einem gewissen Grad von den Nichtjuden geteilt. Unter diesen Heiden, wie die Juden sie nannten, gab es solche, die von den biblischen Weissagungen bezüglich des Messias ein besseres Verständnis hatten als die Schriftgelehrten in Israel. Einige hofften, dass der Messias als Erretter aus der Sünde kommen werde. Philosophen bemühten sich, das Geheimnis der hebräischen Heilsordnung zu erforschen. Aber die Engstirnigkeit der Juden verhinderte die Ausbreitung des Lichts der Erkenntnis. Sie waren fest entschlossen, die Trennung zwischen ihnen und anderen Völkern aufrechtzuerhalten. Sie waren nicht gewillt, das noch vorhandene Wissen über den Opferdienst an andere weiterzugeben. Der wahre Ausleger musste kommen, um die Bedeutung der Symbole zu erklären, die auf Ihn hingewiesen hatten.

Durch die Natur, durch Bilder und Gleichnisse, durch Patriarchen und Propheten hatte Gott zur Welt gesprochen. Die Menschheit musste in menschlicher Sprache belehrt werden. Der „Engel des Bundes“ musste nun sprechen, Seine Stimme sollte in Seinem eigenen Tempel gehört werden. Christus musste kommen, um Worte zu sprechen, die klar und deutlich verstanden werden konnten. Er, der Urheber der Wahrheit, musste diese von der Spreu menschlicher Worte trennen, welche die Wahrheit wirkungslos gemacht hatten. Die Grundsätze der Herrschaft Gottes und des Erlösungsplans mussten deutlich erklärt und die Lehren des Alten Testaments den Menschen ausführlich dargelegt werden.  — Sieg der Liebe, 27

Zum Nachdenken: Christus kam auf die Erde, damit die Menschheit die Worte des Lebens direkt aus Seinem Mund hören konnten. Wie oft bitte ich Jesus, direkt zu mir zu reden? Wie gehe ich damit um, wenn Gottes Schweigen „ohrenbetäubend“ wird?