„Er kam in das Seine, und die Seinen nahmen ihn nicht an.“   — Johannes 1,11

Jesus kam in der Autorität Gottes – Er war Gottes Abbild, erfüllte dessen Wort und suchte dessen Ehre. Trotzdem wurde Er von Israels Führung nicht anerkannt. Traten hingegen andere auf, die sich in die Rolle des Messias drängten, aber von Eigenwillen und Ruhmsucht angetrieben waren, fanden sie offene Türen. Und weshalb? Weil jemand, der seine eigene Ehre sucht, denen sympathisch ist, die sich auch gerne selbst erhöhen. Mit solchen Ambitionen konnten die Juden etwas anfangen. Einen Irrlehrer respektierten sie, weil er ihre geliebten Meinungen und Traditionen unterstützte und damit ihrem Stolz schmeichelte. Aber was Christus sagte, kollidierte mit ihren Vorstellungen. Weil Seine Lehren geistlich waren und Selbstverleugnung forderten, wurden sie von ihnen abgelehnt. Die Obersten kannten Gott nicht. Seine Stimme in Christus war ihnen fremd.

Geschieht heute nicht dasselbe? Gibt es nicht viele Führungspersonen, auch im religiösen Bereich, die ihr Herz gegen den Heiligen Geist verhärten und so Gottes Stimme unhörbar machen? Verwerfen sie nicht deshalb Gottes Wort, weil sie ihren eigenen Traditionen folgen wollen?

„Wenn ihr Mose glauben würdet“, sagte Jesus, „so würdet ihr auch mir glauben; denn von mir hat er geschrieben. Wenn ihr aber seinen Schriften nicht glaubt, wie werdet ihr meinen Worten glauben?“ (Johannes 5,46.47) Christus war es, der durch Mose zu Israel gesprochen hatte. Hätten sie auf die göttliche Stimme gehört, die durch ihren großen Führer redete, dann hätten sie dieselbe Stimme in den Lehren Christi erkannt. Hätten sie Mose geglaubt, dann hätten sie auch dem geglaubt, von dem Mose geschrieben hatte.

Jesus wusste, dass die Priester und Rabbis entschlossen waren, Ihm das Leben zu nehmen. Dessen ungeachtet erklärte Er deutlich Seine Einheit mit dem Vater und Seine Beziehung zur Welt. Obwohl sie erkannten, dass es keinerlei Grund für ihren Widerstand gab, blieb ihr mörderischer Hass unverändert. Furcht ergriff sie, wenn sie die überzeugende Kraft wahrnahmen, die Sein Wirken begleitete. Und trotzdem verschlossen sie sich seinen Appellen und verbarrikadierten sich in Finsternis.

Ihre Versuche, Jesu Autorität zu untergraben oder Ihm die Achtung und Zuwendung der Leute abspenstig zu machen, waren kläglich gescheitert. Viele im Volk waren von Seinen Worten überführt worden. — The Desire of Ages, 212f

Zum Nachdenken: Wie kann ich Jesu Stimme deutlich hören und Seiner Führung folgen, wenn Er zu mir spricht?