So wird also jeder von uns für sich selbst Gott Rechenschaft geben. Darum lasst uns nicht mehr einander richten. Römer 14,12.13

Investierung von Zeit und anderen Fähigkeiten

Nachdem wir alles getan haben, wozu wir fähig sind, sollen wir uns selbst als Knechte einordnen, aber nicht als solche, die ertragreich und gewinnbringend sind. Es gibt keinen Grund, dass wir bei all unseren Anstrengungen Stolz entwickeln. Denn wir sind jeden Augenblick abhängig von der Gnade Gottes, und wir besitzen auch nichts, das wir nicht von Ihm empfangen haben. Jesus sagt uns: „Getrennt von mir könnt ihr nichts tun.“

Wir sind ausschließlich für die Talente zuständig, die Gott uns verliehen hat. Gott weist nicht die Knechte zurecht, die ihre Talente verdoppelt haben und die entsprechend ihren Fähigkeiten gehandelt haben. Diejenigen, die auf diese Weise ihre Redlichkeit und Treue unter Beweis stellen, können mit Lob und mit Lohn bedacht werden. Wenn es andererseits um diejenigen geht, die im Weinberg herumlungern, die also überhaupt nichts tun beziehungsweise das Werk Gottes in fahrlässiger Weise durchführen, diese offenbaren dadurch, also durch die Art und Weise ihrer Arbeitsumsetzung, wie ihr wahres Interesse an dem Werk, zu dem sie berufen wurden, aussieht … Das Talent, das ihnen gegeben wurde zur Ehrerbietung Gott gegenüber und für die Errettung von Seelen, ist von ihnen nicht gewürdigt worden, also unbeachtet geblieben und missbraucht worden. Das Gute, was dadurch hätte bewirkt werden können, ist unvollendet geblieben, und Gott kann die Seinen nicht mit dieser Wucher in Empfang nehmen.

Niemand von euch sollte darüber trauern, dass er keine größeren Talente hat, die er für den Meister einsetzen kann. Während ihr unzufrieden seid, rumjammert und euch beklagt, verliert ihr damit kostbare Zeit und vergeudet wertvolle Gelegenheiten. Dankt Gott für die Fähigkeiten, die ihr habt, und betet darum, dass ihr befähigt werden möget, diesen Verpflichtungen nachzukommen, welche euch mit euren Kompetenzen übergeben wurden. Wenn ihr euch wünscht, in umfangreicherer Weise von Nutzen zu sein, dann begebt euch zur Arbeit und erwerbt dadurch das, worum ihr trauert. Geht zur Arbeit mit beständiger Ausdauer und arbeitet auf die bestmögliche Weise, ungeachtet dessen, auf welche Weise andere tätig sind. „So wird also jeder von uns für sich selbst Gott Rechenschaft geben.“ Lasst eure Gedanken oder was ihr sprecht, nicht in diese Richtung gehen: „Ach! Hätte ich doch ein umfangreicheres, wichtigeres Werk! Ach! Würde ich doch diese oder jene Stellung einnehmen!“

Dort wo ihr seid, sollt ihr eure Pflicht erfüllen. Setzt die euch anvertrauten Gaben auf die bestmögliche Weise ein, und zwar direkt an dem Ort, wo eure Arbeit am optimalsten eingeordnet werden würde in Gottes Augen. Befreit euch von allem murrenden Geraune und allen Zwistigkeiten. Nutzt eure Arbeit nicht zum Gewinn einer Vorrangstellung, wo ihr die andern beherrscht. Seid nicht neidisch auf die Talente, die andere haben. Denn das würde nicht eure Fähigkeit erhöhen, eine gute Arbeit zu tun, also ein großartiges, umfangreiches Werk. Den Einsatz eurer Gabe vollzieht voll demütiger Sanftmut, voller Bescheidenheit, in vertrauensvollem Glauben, und harrt aus bis zu dem Tag des göttlichen Gerichts, und ihr werdet dann dort keinen Anlass für trauervollen Kummer oder Schamgefühle haben.

[Die Andacht stammt aus dem Buch To Be Like Jesus von Ellen White, Tag 20. März]