„Der Sämann sät das Wort.“  – Markus 4,14

Der Prophet Jesaja bezeugt Christus auf beeindruckende Weise: „Ein Kind ist uns geboren, ein Sohn ist uns gegeben; und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter; und man nennt seinen Namen: Wunderbarer, Ratgeber, starker Gott, Ewig-Vater, Friedefürst.“ (Jesaja 9,5) …

Christus tadelte Seine Jünger dafür, dass sie so schwer von Begriff waren. Weil sie unter dem Einfluss bestimmter Denkansätze und Traditionen standen, konnten die Wahrheiten des größten Lehrers aller Zeiten häufig nicht zu ihnen durchdringen. Christus machte ihnen bewusst, dass Er ihnen Wahrheiten in die Hände gegeben hatte, deren Wert sie kaum erahnten. Als Er nach Seiner Auferstehung mit zwei Jüngern nach Emmaus ging, öffnete Er ihr Verständnis für die Heilige Schrift. Durch Seine Erklärungen entdeckten sie im Alten Testament eine Bedeutung, die selbst den Verfassern dieser Bücher verborgen geblieben war.

Christi Worte werden mit Brot vom Himmel verglichen. Als die Jünger Seine Worte aßen, wurde ihr Intellekt geschärft. Als sie nach der Wahrheit so intensiv suchten wie nach einem verborgenen Schatz, begriffen sie den Wert der Gnade und Gerechtigkeit Christi besser. Das Verständnis von Jesu Lehren führte sie wie aus der dunklen Dämmerung in den leuchtenden Mittag hinein.

Das Werk menschlicher Schreiber ist unvollkommen. Menschliche Intelligenz lässt sich ausloten. Auch die ergiebigsten Minen menschlicher Erfindung sind einmal erschöpft. Nicht so bei Gott: Die höchsten, tiefsten und weitesten Flüge unserer Fantasie können Ihn nicht erfassen. Jenseits von allem, was wir aus eigener Kraft verstehen können, erstreckt sich immer noch eine Unendlichkeit. Nur der Heilige Geist kann uns Gott offenbaren. Viele sind schon zufrieden mit den Wahrheiten an der Oberfläche des Offenbarten. Kostbare Edelsteine bleiben unbeachtet, weil man ihren Wert nicht sieht. Wenn wir Gottes Wort studieren, sollten wir den Dingen auf den Grund gehen, denn oft erschließt sich erst dann die Bedeutung. Solche neuen Erkenntnisse sind wie himmlische Samenkörner, eingepflanzt vom göttlichen Sämann.  — Signs of the Times, 22. Dezember 1898

Zum Nachdenken: Wenn nur der Heilige Geist mir helfen kann, die Samenkörner des göttlichen Sämanns aufzunehmen, wie oft bete ich dann um diese erleuchtende Gabe?