„Ich bin der gute Hirte. Der gute Hirte lässt sein Leben für die Schafe.“  – Johannes 10,11

Wir haben eine Aufgabe unter den Reichen. Wir müssen ihnen bewusst machen, in welcher Beziehung zu ihren Mitmenschen sie stehen und dass sie Gott gegenüber verantwortlich sind. Ihnen müssen die Augen dafür geöffnet werden, dass sie einmal Dem Rechenschaft geben müssen, der Lebende und Tote bei Seiner Erscheinung und Seinem Reich richten wird. Wer reich ist, steht in der Verantwortung, sich in der Liebe und Furcht Gottes für andere einzusetzen. Aber viele Wohlhabende verlassen sich auf ihren Reichtum und merken nicht, in welcher Gefahr sie sich befinden. Gott möchte ihnen etwas geben, das unvergleichlich mehr wert ist als Gold, Silber oder Edelsteine. Die Menschen müssen sich von dem anziehen lassen, was von dauerhaftem Wert ist. Sie müssen verstehen, wie kostbar wahre Güte ist. Jesus sagt ihnen: „Kommt her zu mir, alle ihr Mühseligen und Beladenen! Und ich werde euch Ruhe geben.“ (Matthäus 11,28) Er bittet sie, ihr selbstgebautes Joch mit Seinem sanften Joch und Seiner leichten Last auszutauschen. „Lernt von mir! Denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig, und ihr werdet Ruhe finden für eure Seelen.“ (V. 29) Er ruft: „Wenn jemand dürstet, der komme zu mir und trinke!“ (Johannes 7,37) „Wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen.“ (Johannes 6,37)

Wer auf Christi Stimme hört, wird in dieser Stimme die unvergleichliche Güte des wahren Hirten erkennen. Oh, mögen die Reichen doch ihre Verantwortung sehen, treue Verwalter der Mittel zu sein, die Gott ihnen anvertraut hat! Oh, mögen sie verstehen, dass sie Mitarbeiter Gottes sein müssen, wenn sie Seine Billigung haben möchten! Oh, mögen sie erkennen, dass sie auf heiligem Boden stehen und ausgezeichnete Arbeiter sein können, die mit Christus auf das großartige Ziel hinwirken, Menschen aufzuhelfen, für deren Rettung Christus gestorben ist! …

… Er hat den Wohlhabenden Mittel anvertraut, damit sie der Menschheit zum Segen werden, indem sie die Nöte der Leidenden und Bedürftigen lindern, und wenn sie diesem Auftrag nachkommen, sollen sie nicht meinen, sie würden Außerordentliches leisten …

… Er hat nie gewollt, dass ein Mensch im Luxus schwimmt und andere um Brot betteln. Was uns über den eigenen Lebensbedarf hinaus zur Verfügung steht, ist zum Segen für andere bestimmt. — Signs of the Times, 30. Juli 1894

Zum Nachdenken: Betrachte ich Reiche als Kandidaten für den Himmel, die ich für Gott gewinnen soll, oder sehe ich in ihnen lediglich begüterte Leute, denen es an nichts fehlt?