Da sprach nun Jesus zu ihnen: Ich will euch etwas fragen: Darf man am Sabbat Gutes tun oder Böses tun, das Leben retten oder verderben?      Lukas 6,9

Der Tag, den Gott geheiligt hat

Es ist keine Gesetzesübertretung des Sabbats, bestimmte Werke der Erforderlichkeit durchzuführen, wie beispielsweise die Versorgung von Kranken oder alten Menschen und die Linderung von Schmerzen oder Befreiung von bestimmten Notlagen. Solche Werke sind in vollkommener Übereinstimmung mit dem Sabbatgesetz. Unser großes Vorbild war immer am Sabbat tätig, wenn Er den Bedürfnissen von Kranken und Leidenden gegenüberstand. Aufgrund dieser Sache beschuldigten Ihn die Pharisäer der Übertretung des Sabbats, so wie es auch heute viele Geistliche tun, die nicht auf der Seite des Gesetzes Gottes stehen, sondern dagegen Widerstand leisten. Wir sagen jedoch, „Gott erweist sich als wahrhaftig, und jeder Mensch erweist sich als Lügner“, wenn er es wagt, diese Anklage dem Heiland gegenüber zu vertreten.

Jesus beantwortete die Beschuldigung der Juden gegen Ihn mit folgenden Worten: „Wenn ihr aber wüsstet, was das heißt: ‚Ich will Barmherzigkeit und nicht Opfer‘, so hättet ihr nicht die Unschuldigen verurteilt.“ Er hatte ihnen bereits erklärt, dass Er die Gebote Seines Vaters gehalten hatte. Als Er des Sabbatbruchs beschuldigt wurde bei dieser Angelegenheit der Heilung der verdorrten Hand, wandte Er sich an Seine Beschuldiger mit der Frage: „Was ist am Sabbat erlaubt: Gutes tun oder Böses tun, Leben retten oder töten?“ Er fasste Seine eigene Antwort auf die Fragestellung an die Pharisäer folgendermaßen zusammen: „Darum ist es erlaubt, am Sabbat Gutes zu tun.“ Christus rechtfertigte Sein Werk hier als in vollkommener Übereinstimmung mit dem Sabbatgebot.

Diejenigen, die die Behauptung vertreten, dass Christus das Gesetz abgeschafft hat, lehren, dass Er den Sabbat brach und Seine Jünger mit Rechtfertigung auszeichnete, wenn sie dasselbe taten. Mit dieser Argumentation vertreten die Genannten in Wirklichkeit denselben Standpunkt, wie es die auf höhnische Weise nörgelnden Juden taten. Und damit widersprechen sie dem Zeugnis, das Christus selbst gab, als Er erklärte: „Ich habe die Gebote meines Vaters gehalten und bin in seiner Liebe geblieben.“ (Johannes 15,10)

Weder der Heiland selbst noch Seine Nachfolger brachen das Gebot des Sabbats. Christus war eine lebende Verkörperung des gesamten Gesetzes. Kein einziger Verstoß gegen die heiligen Vorschriften war in Seinem Leben zu finden.

Als Er auf ein Volk von Zeugen blickte, die sich darum bemühten, einen Anlass zu finden für die Verdammnis Seiner Person, konnte Er, ohne angefochten zu werden, fragen: „Wer unter euch kann mich einer Sünde beschuldigen?“ (Johannes 8,46) …

„Der Sabbat wurde um des Menschen willen geschaffen, nicht der Mensch um des Sabbats willen,“ sagte Jesus. Die Einrichtungen, die Gott geschaffen hat, dienen der Menschheit zu ihrem Nutzen … Das Gesetz der Zehn Gebote, von denen der Sabbat einen Teil bildet, übergab Gott Seinem Volk als einen Segen. „Der HERR hat uns geboten,“ sagte Mose, „alle diese Satzungen zu halten, dass wir den HERRN, unseren Gott, fürchten und es uns gut geht alle Tage und er uns am Leben erhält, wie es heute der Fall ist.“ (5. Mose 6,24)

[Die Andacht stammt aus dem Buch To Be Like Jesus von Ellen White, Tag 21. Mai]